Rekordjahr des Artenschwunds
2007 war für die bedrohten Tiere und Pflanzen ein trauriges Rekordjahr. Niemals zuvor verbuchte die Rote Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) mehr Arten als gefährdet.
39 Prozent aller untersuchten Pflanzen und Tiere gelten nunmehr offiziell als bedroht. Das sind genau 16’306 aller bekannten Arten. Zum Vergleich: Im Jahr 1996 zählte die Rote Liste „erst“ 10’533 bedrohte Tier- und Pflanzenarten.
Alarmierend ist heute insbesondere die Situation der Gorillas. Brutale Wilderei, das tödliche Ebola-Virus und die unstabile politische Situation in den Ländern Zentralafrikas haben laut IUCN/WWF die Bestände des Westlichen Tiefland-Gorillas in den letzten 25 Jahren um 60 Prozent schrumpfen lassen. Um ihr Fleisch zu verkaufen, Nahrungskonkurrenten auszuschalten oder die Köpfe und Hände von Gorillas als Trophäen zu verkaufen, werden die Tiere gejagt und zerstückelt. „Vom Aussterben bedroht“ gelten neuerdings auch der Rote Tunfisch, der Jaguar, und die rote Koralle.
Tröstlich: Zum ersten Mal seit 30 Jahren fanden Forscherteams des WWF Spuren des seltenen Amurtigers nördlich des Flusses Amur. Die bisher umfassendste Zählung von Amurtigern zeigte, dass manche Tiere über 900 Kilometer nach Norden wanderten. Einige überquerten zudem die Grenze nach China. Die Tiger-Wanderung sei ein hoffnungsvolles Zeichen. Die Prachtkatzen würden sich nach Norden ausbreiten, meint die Umweltorganisation.
Mitteilung in Habari, der Zeitschrift der «Freunde der Serengenti Schweiz» Nr. 1/08 vom März 2008