Ron O’Grady, Kampf der Kinderprostitution
Das Büchlein, das gerade noch rechtzeitig zum Stockholmer Weltkongress gegen Kinderprostitution erschienen ist, gibt einen Überblick über die sechsjährige Arbeit der internationalen Kampagne gegen Kinderprostitution in Asien. Anhand der vier Phasen: 1. Die Zeit bis zur Gründung von ECPAT, 2. Die ersten drei Jahre, 3. Die Verlängerung um nochmals drei Jahren und 4. Die Vorbereitung des Stockholmer Weltkongresses im August 1996, verdeutlicht der Autor, von Anfang an der Internationale Koordinator der Kampagne, den mühevollen und steinigen Weg für mehr Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung. Es ist ein persönlicher Rechenschaftsbericht geworden mit vielen Insiderdetails, der gekonnt die diffizile Arbeit und die weitreichenden Entscheidungen des Exekutivrates von ECPAT verständlich macht. Deutlich wird die Notwendigkeit, dass die Arbeit von ECPAT weitergehen muss. Dafür eignet sich eine Nichtregierungsorgansiation eher als eine nochmalige Verlängerung der Kampagne.
Doch so manche Abschnitte sind geschwätzig geworden wie die Beschreibung des architektonisch gelungenen schwedischen Botschaftsgebäudes in Japan, das die Regierung dem ECPAT-Exekutivauschuss für ein Treffen zur Verfügung stellte. Es gibt sicherlich bessere Mittel, die zahlreichen Unterstützer und Sponsoren ausreichend zu würdigen.
Horlemann Verlag Bad Honnef 1996, 85 Seiten, DM 9.80