Hauptsächlich die politische Instabilität in vielen afrikanischen Ländern sei verantwortlich für die Stagnation oder gar den Rückgang der Touristenzahlen, schreibt die Zeitschrift Jeune Afrique vom 15. April 1993. Laut offiziellen Angaben der Welt-Tourismus-Organisation WTO verzeichnete Afrika 1992 nur gerade 3,6 Prozent der Touristenankünfte und realisierte 2 Prozent der weltweit erzielten Tourismuseinnahmen. Davon entfiel der weitaus grösste Teil auf die Maghrebländer Marokko und Tunesien, die eine Wachstumrate von 25 respektive 16 Prozent aufwiesen.
Die Attentate der Islamisten auf Touristen in Ägypten, der Konflikt zwischen den Regierungen Nigers und Malis mit den Tuareg, die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der senegalesischen Regierung und den Unabhängigkeitskämpfern in der Casamance, die politischen Unruhen in Togo, Ruanda und Zaire, der Krieg in Liberia führten zu einem Rückgang des Tourismus. Kenya und Senegal, die beiden klassischen Ferienländer in Schwarzafrika waren besonders betroffen und mussten eine Abnahme der Touristenzahlen von 12 respektive 18 Prozent hinnehmen.
Quelle: Jeune Afrique 15.4.1993/gf