Rechtzeitig zum Jubiläum der Erstbesteigung des Mount Everest erschien die Studie der Schweizerischen Stiftung für alpine Forschung. Nach 50 Jahren erfreut sich das Himalaya-Gebirge bei TrekkerInnen ungebrochener Beliebtheit. Doch birgt auch diese „naturnahe“ Art des Reisens Gefahren, wie zum Beispiel der hohe Holzverbrauch oder die grosse Menge an Abfällen. Zwar profitiert die nepalesische Bevölkerung von zusätzlichen Arbeitsmöglichkeiten, doch steigen gleichzeitig die Preise, worunter hauptsächlich die ärmste Schicht leidet. Positiv vermerken die Autoren, dass die nepalesische Kultur trotz des Tourismus ziemlich intakt geblieben ist, da die lokale Bevölkerung traditionelle Tätigkeiten wie Landwirtschaft und Viehzucht meist parallel zum Tourismus weiterbetreibt.
Die Studie schliesst mit Lösungsvorschlägen: Die lokalen Regierungen sollen besser in die Planung des Tourismus einbezogen, die Armen besser daran beteiligt und das Feuerholz durch alternative Energieformen ergänzt werden. Nebst den höchst bedenklichen Folgen des Massentourismus sollten die Auswirkungen des sogenannten „Ökotourismus“ nicht aus den Augen gelassen werden. Dieses Buch leistet einen wichtigen Beitrag dazu. Mit seinen Hintergrundinformationen zu Kultur und Geschichte sowie den ergänzenden eindrücklichen Bildern ist es eine gute Einstiegslektüre für alle Nepalreisenden.

Schweizerische Stiftung für alpine Forschung, Zürich (Hg.) 2002. 92 Seiten, SFr. 44.-, € 31,70, ISBN 3-85515-106-7
zu beziehen bei: Schweizerische Stiftung für alpine Forschung, Binzstr. 23, 8045 Zürich, Tel. +41 1 461 01 47, Fax. +41 1 461 07 11, mail@alpinfo.ch, www.alpineresearch.ch/alpine/en/great_himalaya.html