Saving Mount Everest – Projekt im Aufstieg
Das Projekt machte uns zu Beginn viel Kopfweh, denn die Finanzierung war schwierig zu sichern. Da in der ersten Phase auch die nepalesische Regierung mitfinanzierte – eine Forderung des Sponsors Swedish Postkod Lottery, erst dann wollten sie die Hauptfinanzierung übernehmen – musste diese in vielen Gesprächen erst überzeugt werden, was schliesslich aber auch gelang.
Jetzt – in der zweiten Phase – gibt es nur Kopfschmerzen, wenn man zu schnell in die Höhe steigt. Das Projekt ist schon im Anstieg auf den Gipfel. Aber wie wir wissen, endet dort die Herausforderung nicht. Auch dieses Projekt ist langfristig angelegt und nach Beendigung unseres Einsatzes werden die Einheimischen das Müllmanagement so weiterführen, wie wir es aufgebaut haben – und das mit grosser Kompetenz.
Hauptsächlicher Partner jetzt und auch in Zukunft wird SPCC sein, das Sagarmatha Pollution Control Committee, dessen rund zwanzig Mitarbeiter im Projekt eine gute Ausbildung bekamen und auch eine finanzielle Unterstützung beim Aufbau der Infrastruktur. Dies betrifft insbesondere die vielen Müllcontainer aus Stein oder Holz entlang der Route zum Everest Basislager, aber auch die dezentralen Deponien und den Müllverbrennungsofen, der in Namche steht. In diesem endet jener Müll, der nicht anderweitig verwendet oder entsorgt werden kann. Mit dieser Verbrennungstechnologie können 80 Prozent der Emissionen weggefiltert werden! Aber die Kapazitäten sind während der Tourismussaison überfordert und die Zahl der TouristInnenen wächst stetig. Es werden in den nächsten Jahren daher weitere derartige Anlagen nötig sein – vermutlich bei Dingboche und in Lukla – um die Menge des Mülls trotz schon gültigem Plastiksack- und Glasflaschen-Verbot in den Griff zu bekommen.
Die Aufgabe, die Khumbu Sherpas, die zugewanderten Träger und Hilfskräfte sowie die TouristInnen zu Mülltrennern und Müllvermeiderinnen zu machen, haben wir mit zahlreichen Informationsprogrammen und Trainingskursen bislang gut bewältigt. Die Wege sind jetzt ziemlich sauber, die Lodges gehen mit dem Müll viel sorgsamer um und im Basislager wird der Müll gesammelt und gut organisiert abtransportiert. Jetzt fehlt noch die Umsetzung der neuen Regeln und Vorschriften im Nationalpark, die von der Regierung zu erlassen sind. Darin werden die Expeditionsteilnehmer und Trekkingtouristinnen auch zur Mitverantwrotung und Mitfinanzierung herangezogen. Diese Verantwortung für das Welterbe Sagarmatha Nationalpark ist im Detail den BesucherInnen zu vermitteln, nur so werden sie die zusätzlichen Kosten ohne Murren tragen. Damit wird aber garantiert, dass dieses Müllmanagement langfristig erfolgreich funktionieren kann.