Schlechte Arbeitsbedingungen für Hotelangestellte in Dubai
Belastende Arbeitsbedingungen, zurückbehaltene Pässe und Zwölfstundentage ohne Pausen oder Überzeitentschädigung: Das ist die Realität der ArbeitsmigrantInnen in Hotels in Dubai, gemäss einem heute von Swedwatch veröffentlichten Bericht.
Jedes Jahr reisen Tausende von EuropäerInnen nach Dubai, und die Zahl steigt rasant. Der Hotelsektor in der Golfregion ist völlig abhängig von den ArbeitsmigrantInnen. Die Nichtregierungsorganisationen Swedwatch und Fair Action haben die Arbeitsbedingungen in drei Hotels untersucht. Diese werden von UrlauberInnen genutzt, die mit Apollo, Ving und Fritidsresor reisen, den Schwedischen Tochtergesellschaften von Rewe, Thomas Cook und TUI.
Die im Bericht "Shattered Dreams" veröffentlichten Erkenntnisse sind besorgniserregend. Swedwatch hat 30 ArbeitsmigrantInnen interviewt, die von zahlreichen Verletzungen ihrer Rechte berichten. Allen bis auf zwei Angestellten wurde der Pass von ihrem Arbeitgeber entzogen. Sie leisteten Schichten von zwölf und mehr Stunden unter belastenden Bedingungen und oft ohne Überstundenentschädigung. In einigen Fällen wurden Gebühren an Drittparteien bezahlt, um eine Stelle zu erhalten.
"Einige der Angestellten reinigen 30 Zimmer pro Tag, was sie körperlich und geistig zermürbt. Aber wegen des Kafala-Systems in Dubai können sie ihren Arbeitgeber nicht wechseln", sagt Olof Björnsson, der Forscher bei Swedwatch, der die Angestellten in Dubai interviewte.
Der internationalen Referenzrahmen für Wirtschaft und Menschenrechten ebenso wie die Nachhaltigkeitspolicies dieser europäischen Unternehmen verlangen die Respektierung der Arbeitsrechte. Doch die Untersuchung von Swedwatch bringt eine grosse Lücke zwischen Policy und Praxis zu Tage.
"Die Tatsache, dass keiner dieser Reiseveranstalter über die Rechtsverletzungen in den von ihnen genutzten Hotels wusste, ist bemerkenswert, sind doch diese Probleme in der Region wohlbekannt", sagt Anneli Nordling, Vorsitzende von Fair Action.
Den Bericht ergänzt Swedwatch mit zehn Empfehlungen zuhanden der untersuchten Reiseveranstalter. Die dringendsten betreffen die Einführung von Routinen zur Entdeckung und Vorbeugung von Menschenrechtsverletzungen in ihrem Unternehmen. Weiter wird den Reiseanbietern empfohlen, dafür zu sorgen, dass die von ihnen genutzten Hotels lokale Arbeitsgesetze etwa bezüglich Arbeitszeiten und Rekrutierungsgebühren einhalten und die Pässe der ArbeitsmigrantInnen nicht einziehen.