Schulterschluss für eine Klimaschutz-Modellregion Alpen
Die internationale Alpenschutzkommission CIPRA fordert die Alpenstaaten auf, die Alpen zu einer Modellregion für den Klimaschutz zu machen. arbeitskreis tourismus & entwicklung ist dem Aufruf an Organisationen, Institutionen und Netzwerke gefolgt und hat den „Klimapakt Alpen“ unterzeichnet. Dieser wurde von der CIPRA an der zweiten Alpenwoche im französischen L’Argentière-la-Bessée lanciert.
Basel, 27.08.2008, akte/ und Schaan 16.06.2008, cipra/ Die Alpen sind stark von den Folgen des Klimawandels betroffen. In den Alpen bestehen aber auch viele Möglichkeiten, um mit nachhaltigen Entwicklungsstrategien den Ursachen und Folgen des Klimawandels zu begegnen. Die Alpen haben damit die grosse Chance, zur Modellregion für den Klimaschutz zu werden. Der Aktionsplan Klimaschutz, den die Umweltminister an der X. Alpenkonferenz im Jahr 2009 verabschieden werden, bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit dafür. Wie dies gelingen kann, zeigt der Klimapakt Alpen der CIPRA.
Die CIPRA macht konkrete Vorschläge, wie die Alpenstaaten handeln müssen, um den Klimawandel zu vermindern und wie sie sich an dessen Folgen anpassen können. Dominik Siegrist, Präsident der CIPRA erklärt: „Im Energiebereich haben die Alpenländer ein grosses Potenzial, den Klimawandel zu verringern. Zum Beispiel müssen die Bauvorschriften so angepasst werden, dass alle Neubauten dem Passivhausstandard entsprechen“.
Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld ist der Verkehr. Ein alpenweites Verkehrsmanagementsystem würde helfen, den Transitgüterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Die CIPRA fordert auch ein alpenweites Tempolimit für PKW von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h ausserorts. Der Tourismus soll seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem 100 Angebote erarbeitet werden, die sowohl die Anreise wie auch den Aufenthalt von TouristInnen ohne motorisierten Individualverkehr beinhalten.
Auch zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels macht die CIPRA den Alpenstaaten konkrete Vorschläge: flächendeckende Ausweisung von Zonen für Naturgefahren, keine Subventionierung von Schneekanonen und die alpenweite Ausarbeitung einer nachhaltigen Gewässerstrategie sind Beispiele hierfür. Damit der Klima-Aktionsplan der Alpenkonvention auch umgesetzt werden kann, sollen die Alpenstaaten das nötige Geld in einem Klimaschutzfonds Alpen bereitstellen. Möglichst viele Organisationen sollen den Klimapakt unterzeichnen, bis ihn die CIPRA im Frühjahr 2009 den Alpenstaaten vorlegen wird.
Der Text des Klimapakts Alpen, die Pressemeldung sowie weitere Informationen sind erhältlich unter www.cipra.org.
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Internationale Alpenschutzkommission CIPRA
Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA ist eine nichtstaatliche Dachorganisation mit nationalen Vertretungen in den Alpenländern, die über 100 Verbände und Organisationen aus 7 Alpenstaaten vertritt. Sie arbeitet für eine nachhaltige Entwicklung in den Alpen und setzt sich für die Erhaltung des Natur- und Kulturerbes, für die Erhaltung der regionalen Vielfalt und für Lösungen grenzüberschreitender Probleme im Alpenraum ein.
Die Alpenwoche ist eine der wichtigsten Veranstaltungen für nachhaltige Entwicklung im Alpenraum. Sie vereint die französischen, italienischen, schweizerischen, deutschen, österreichischen, slowenischen und liechtensteinischen Akteure aller grossen Netzwerke der Alpenforschung (ISCAR), der Gemeinden ("Allianz in den Alpen"), der NGOs (CIPRA), der Schutzgebiete (ALPARC) und der Alpenvereine (CAA). Die erste Alpenwoche fand 2004 statt, die zweite diesen Juni.
Quelle: CIPRA-Medienmitteilung vom 16.06.2008; Kontakt: Andreas Götz, Geschäftsführer CIPRA International, +41 (0)79 651 51 19, international@cipra.org www.cipra.org