Anfang Juni berieten die Vereinten Nationen zum ersten Mal über die konkrete Umsetzung eines einzelnen Nachhaltigkeitsziels. Ziel 14 sieht vor, "Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung [zu] erhalten und nachhaltig [zu] nutzen". Bei der Konferenz in New York  standen die Ausweisung neuer Meeresschutzzonen, die Bekämpfung der illegalen Fischerei und die Reduzierung des Meeresmülls, vor allem des Plastikmülls, im Vordergrund.
Meeres- und Küstenressourcen, insbesondere die Fischgründe, sind wichtige Lebensgrundlage und Nahrungslieferant für viele Menschen im Globalen Süden. Auch der Tourismus spielt in Küstengebieten eine wichtige Rolle. Etwa 80 Prozent des globalen Tourismusaufkommens spielt sich in Küstenzonen ab. Es ist daher kein Zufall, dass der Tourismussektor in Verbindung mit Ziel 14 in der Agenda 2030 explizit Erwähnung findet.
Viele Regierungen und Unternehmen sehen inzwischen Tourismus als Alternative zum Fischfang und erklären ihn zum Entwicklungsmotor. Erfahrungen unserer Partnerorganisationen belegen jedoch, dass der Tourismus oft zu Lasten der Küstenfischerei geht und sich die Lage vieler Fischer in den neuen Urlaubsgebieten verschlechtert.
Gemeinsam mit National Fisheries Solidarity Movement (Sri Lanka), Kabani-the other direction (Indien), InstitutoTerramar (Brasilien), Center for Responsible Travel (USA)und Fair Oceans (Deutschland) hat Tourism Watch das Positionspapier "In Deep Water. Coastal Communities in the Era of Tourism Development" erarbeitet. Dabei geht es insbesondere um die Problematik des Ocean Grabbings und der Landrechtsverletzungen im Zuge der Tourismusentwicklung in Küstengebieten, aber auch um Konzepte, wie die Rechte von Kleinfischern auch bei touristischer Entwicklung geschützt werden können.