Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat gestern den Bericht "Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015" publiziert. Demzufolge legte die Schweizer Wohnbevölkerung 2015 im Inland pro Person und Tag durchschnittlich 36,8 Kilometer zurück und brauchte dazu 90,4 Minuten. Wichtigstes Verkehrsmittel bleibt mit einem Distanzanteil von 65 Prozent das Auto, die Bahn kam auf 20 Prozent. Mit Abstand wichtigster Verkehrszweck ist und bleibt die Freizeit. Rund 44 Prozent der Tagesdistanzen im Inland werden im Zusammenhang mit Freizeitaktivitäten zurückgelegt. Es folgen die Arbeitswege mit einem Anteil von 24 Prozent und die Einkaufswege mit 13 Prozent.
Aufs Jahr hochgerechnet kommen die Durchschnittsschweizerin und der Durchschnittsschweizer damit auf eine "Jahresmobilität" von 24’849 Kilometer. Im Jahr 2010 lag dieser Wert noch bei 20’520 Kilometer. Interessant daran: Das Wachstum entfällt fast ausschliesslich auf Auslandreisen. Die Alltagsmobilität im Inland hat nämlich abgenommen, dagegen ist die Alltagsmobilität im Ausland (Einkaufen, Tagestouren) deutlich gestiegen, ebenso wie die Reisen mit Übernachtung im Ausland (von 4717 Kilometer auf 7017 Kilometer, oder ein Wachstum von fast 49%.
Die Auslanddistanzen als Total haben in den vergangenen Jahren also stark zugenommen. 2015 beliefen sie sich auf insgesamt 11’095 km pro Person, was einem Anteil an der Jahresmobilität von 45 Prozent entsprach. Mehr als ein Drittel der Jahresmobilität, nämlich fast 9000 km, entfiel auf Strecken mit dem Flugzeug."

Anzahl Flugreisen pro Jahr steigt deutlich an

Schaut man sich die Daten genauer an, fällt bei den Auslandreisen auf, dass 81 Prozent davon per Flugzeug zurückgelegt werden, 14 Prozent mit dem Auto und gerade mal vier Prozent mit dem ÖV und 1% mit dem Reisecar. Letztere Zahl hat gar um 1% gegenüber der letzten Erhebung 2010 abgenommen, was angesichts des starken Ausbaus von Busunternehmen wie Flixbus doch überrascht.
Beim Reisezweck dominieren mit 51% die Ferien. Nur 10% entfallen auf Geschäftsreisen und 3% auf Ausbildungs- und Studienreisen. Zählt man allerdings Reisen zu Sportzwecken sowie Reisen für Besuche bei Verwandten/Bekannten und die seltsamerweise separat ausgewiesene Kategorie "Wanderungen" zur Kategorie "Ferien" hinzu, käme dieser Anteil auf rund 75%.
Bei der Analyse zu den Flugreisen fällt auf, dass die durchschnittliche Anzahl Flugreisen pro Person und Jahr in den letzten fünf Jahren von 0,58 auf 0,83 gestiegen ist, wobei das Wachstum praktisch ausschliesslich auf Privatreisen – und nicht auf Geschäftsreisen – entfällt. Zudem ist die durchschnittliche Flugdistanz von 6487 auf 7163 Kilometer gestiegen.
Die detaillierten Ergebnisse zum Verkehrsverhalten der Schweizer Bevölkerung 2015, mitsamt Angaben zu statistischen Grössen (Anzahl Befragte etc.), finden sich unter diesem Link.