Selina Maphorogo, Erika Sutter, Jennifer Jenkins (Hg.): The Community is my University
Heute steht in jedem entwicklungspolitischen Grundsatzpapier, dass die Partizipation der „community“, der Gemeinde und Mitglieder von der Basis („grass-roots“), die Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung sei. Selten aber haben VertreterInnen von „communities“ die Möglichkeit, die Erfahrungen mit Entwicklungsprojekten auch direkt aus ihrer Sicht zu beschreiben. Das macht Selina Maphoros Zeugnis so wertvoll: Während 28 Jahren hat sie, selber aus einer ländlichen Gemeinde stammend, gemeinde-eigene Gesundheitsequipen und -dienste in der Northern Province in Südafrika mitaufgebaut. Sie erzählt, wie sie mit ihrem Fachwissen zur Gesundheit auf Unverständnis und Desinteresse gestossen ist und erst lernen musste, die Gesundheitsvorhaben auf dem Wissen der DorfbewohnerInnen aufzubauen und ihren Bedürfnissen anzupassen. Besonders aufschlussreich und zuweilen auch sehr amüsant sind ihre Erfahrungen mit „Entwicklungsexperten“, die selbst mit sinnvollsten Projekten scheitern wegen mangelnder Absprache mit Betroffenen. Im Gegensatz dazu steht die langjährige partnerschaftliche und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Basler Augenärztin und Mitautorin Erika Sutter. Das Buch vermittelt aus erster Hand Einsicht in das, was die vielzitierte „Partizipation“ bedeutet, wie sie in der „community“ konkret aussieht und praktiziert wird – eine Einsicht, die weit über den Gesundheitsbereich hinaus für Entwicklungsprojekte Bedeutung hat.
Royal Tropical Institute, Amsterdam, Schweizerisches Tropeninstitut, Basel, KIT Publishers, Amsterdam 2003, 272 Seiten, ISBN 90-6832-722-4
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