Berichte über die schlechten Löhne und Arbeitsbedingungen der Raumpflegerinnen in Hotels in London oder in der Türkei stehen im krassen Kontrast zur Aussage des kleinen britischen Think-Tank Highpaycentre.org, dass in den 100 umsatzstärksten britischen Unternehmen die Durchschnittslöhne der CEOs letztes Jahr auf 5 Millionen Pfund gestiegen seien (zirka 7,44 Millionen Schweizerfranken).
Damit verdienen diese so viel wie durchschnittlich 183 Vollzeitangestellte oder – am unteren Ende der Wertschöpfungskette – wie rund 2’000 Angestellte, die in türkischen Hotels zum Mindestlohn arbeiten. Den vierthöchsten Jahreslohn in Britannien bezieht Peter Long, CEO von TUI: Um auf seinen Lohn von 13,333 Millionen Pfund (zirka 19,845 Millionen Schweizerfranken) zu kommen, müsste eine Raumpflegerin in der Türkei 5’250 Jahre lang arbeiten.
Sie als Reisende haben nicht die Kosten der Hotelunterkunft optimiert, indem sie möglichst viele Arbeiten an Subunternehmen ausgelagert haben, die ihre Angestellten zu unhaltbaren Bedingungen schuften lassen. Aber vielleicht geraten Sie hin und wieder auch in den Sog der allgemeinen Preisoptimierungstendenz. Dann mögen Ihnen unsere Empfehlungen zum aktiv werden eine Orientierung sein. Zum Beispiel: Auch wenn Sie wissen, dass fünf Sterne keine Garantie für die Einhaltung minimalster Arbeitsrechte bieten: Halten Sie sich zurück, wo der Preis für die Leistung konkurrenzlos tief ist! Discountergeschäfte werden immer zu Lasten der Angestellten und der Ökologie gemacht. Wählen Sie mit Ihrem Reisebudget vereinbare Leistungen, für die der Leistungserbringer angemessen bezahlt wird. Werden Sie aktiv!