Die Leseperle von Giseal Treichler, der weltreisenden Buchhändlerin
Sie hat einen dicken schwarzen Zopf, zwei hinreißende Schühchen aus rosafarbener Seide und das zauberhafteste Lächeln, das man sich vorstellen kann: die Kleine Schneiderin aus dem abgelegenen Bergdorf, in die sich der junge Luo gleich beim ersten Anblick verliebt. Er und sein Freund, zwei Studenten, die zur »kulturellen Umerziehung« hierher ans Ende der Welt verschickt wurden, merken bald, daß sie nur eine einzige Möglichkeit haben, ihre Haut zu retten: Sie müssen in den Besitz jenes wunderbaren Lederkoffers gelangen, der die – verbotenen – Meisterwerke der westlichen Weltliteratur enthält. Denn nur daraus können sie die Lebensenergie und den Esprit schöpfen, die sie brauchen, um den Widrigkeiten ihres Daseins und der Willkür des Dorfältesten Paroli zu bieten. Und vielleicht können sie am Ende sogar das Herz der Schneiderin gewinnen …

Dai Sijie, geboren 1954 in der Provinz Fujian in China, gelang mit seinem ersten Roman »Balzac und die kleine chinesische Schneiderin« ein Bestsellererfolg, der inzwischen in 31 Sprachen erschienen ist und auch fürs Kino verfilmt wurde.
Er lebt als Schriftsteller und Regisseur seit 1984 in Paris, wohin der Student der Kunstgeschichte damals nach Jahren der kulturellen Umerziehung in einem chinesischen Bergdorf emigrierte.
Sijie Dai: Balzac und die kleine chinesische Schneiderin, Piper Taschenbuch, München 2003, 200 Seiten, SFr. 16.80, Euro 8.95; ISBN 978-3-492-23869-4
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