Die von La Casa de la Mujer Carmelitana, einer Partnerorganisation von terre des hommes schweiz, gegründete Jugendorganisation Somos Ébano engagiert sich mit kulturellen Aktivitäten mit Musik, Tanz und Theater. Unter anderem ist daraus eine Tanzgruppe hervorgegangen, mit der sie die afroperuanische Kultur vorstellen wollten.
Neu steht aber auch die Idee im Raum, mit den Tanzvorführungen Geld zu verdienen – ein Plan, der nicht ohne Herausforderungen ist. Denn die Marktanalyse hat belegt, dass zwar Nachfrage nach den Tanzdarbietungen besteht. Besonders 30- bis 50-Jährige aus der Hauptstadt Lima, die sich am Wochenende auch mal einen Ausflug nach El Carmen an die Pazifikküste leisten, interessieren sich für möglichst authentische, afroperuanischer Tradition entsprechenden Folkloredarbietungen.

Schritt für Schritt zum Einkommen

Zugleich zeigte die Analyse aber auch, dass Somos Ébano damit nicht genug Einnahmen erzielen kann, um den Jugendlichen eine als realistisch und angemessen erachtete Gage auszuzahlen. Die hausgemachte Öffentlichkeitsarbeit reicht nicht aus, um genügend Zuschauer aus Lima anzuziehen. Davon haben sich die Jugendlichen aber nicht abschrecken lassen: Nun arbeiten sie mit einem Reiseveranstalter aus Lima zusammen. Dieses Jahr starteten sie erfolgreich mit fünf Aufführungen vor zahlenden Zuschauern. Das reicht zwar noch lange nicht aus, um die Fixkosten, zum Beispiel für die Raummiete, zu decken. Dafür müssten sie mindestens acht Shows pro Monat auf die Bühne bringen. Sie haben erst vor kurzem einen Erfolg errungen, der sie ihrem Ziel ein grosses Stück näher bringen kann: Somos Ébano konnte mit einem Tanz- und Musikstück in der Sendung Peru hat Talente auftreten, einem landesweit im nationalen Fernsehen ausgestrahltem Programm. Eine bessere Werbung, um Besucherinnen und Besucher nach El Carmen zu locken, gibt es kaum.
"Die Tanzkurse und Workshops haben uns weitergeholfen, die eigene Kultur kennen und schätzen zu lernen und uns unserer Rechte bewusst zu werden. Aber die Ergebnisse der Marktstudie ermutigen uns, mit Somos Ébano unser eigenes Unternehmen aufzubauen", bringt es Angela Giros auf den Punkt, "das ist für uns ein riesiger Motivationsschub – nicht trotz der Herausforderungen, sondern gerade wegen der Herausforderungen. Jetzt wissen wir viel genauer, woran wir arbeiten wollen."