Stefan Salzmann: «Für fairunterwegs.org knacke ich meine Bestzeit!»
Er widmet seinen Lauf am Zürich Marathon dem fairunterwegs-Reiseportal. Damit will er das geplante Redesign finanzieren helfen. Jetzt sucht er SponsorInnen.
Basel, 04.03.2014, akte/
Was bedeutet für dich der Zürich Marathon?
Vor elf Jahren, nach verlorenem Wetteinsatz, habe ich am allerersten Zürich Marathon mitgemacht. Dies ist bisher der einzige Marathon meiner Läuferkarriere. Ausserdem ist die Stadt Zürich die Stadt, in welcher ich mich zuhause fühle. Hier habe ich studiert und gelebt, hier wohnen meine Freunde und hier werde ich ab April auch wieder wohnen.
Warum läufst du für fairunterwegs?
Fair unterwegs setzt sich für Menschenrechte im Tourismus ein und gibt Reisenden wertvolle Informationen. Um noch mehr Reisende zu erreichen wird ein Redesign der Webseite vorgenommen. Dies möchte ich mit meinem eigenen "unterwegs sein" unterstützen, denn ich finde, Reisende sollen nicht nur von ihren Erfahrungen profitieren, sondern auch dazu beitragen, dass die Menschen der Reisedestination profitieren können.
Wie fair bist du selber unterwegs auf Reisen?
Auf meinen Reisen habe ich wenn immer möglich öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Ich behandle Menschen, denen ich auf Reisen begegne so, wie ich selber behandelt werden möchte. Ich besuche wenn möglich Gasthäuser, die Familienbetriebe sind und einen kleinen Fussabruck haben (ökologisch und sozial). Ich nehme mir unterwegs Zeit für Begegnungen und Gespräche, auch reise ich nach dem Motto "lieber viel Zeit in einem Land als viele Länder in begrenzter Zeit".
Du willst den Marathon schneller laufen als je zuvor. Deine bisherige Bestzeit für die Marathonstrecke von 42.195 Kilometer liegt bei 4 Stunden, 1 Minute und 24 Sekunden. Wie trainierst du?
Zurzeit trainiere ich zwischen zwei und vier Mal pro Woche, mit unterschiedlichen Distanzen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ein Freund von mir, ein Biologie-Lehrer, hat mir wertvolle Tipps gegeben. Ausserdem versuche ich viel Linsen zu essen, um wertvolle Eiweisse für den Muskelaufbau zu mir zu nehmen. An Wochenenden aber gehe ich lieber auf Skitour, was auch als Trainingseinheit zählen darf!
Jetzt sind die Sponsoren gefragt: Sie sollen pro Minute, die du beim Zürich Marathon unter 4 Stunden läufst, einen frei festgelegten Betrag spenden. Zahle ich zum Beispiel pro Minute 10 Franken, so würde ich bei einer neuen Bestzeit von 3 Stunden und 58 Minuten zwanzig Franken zahlen. Was sagst Du den potenziellen SponsorInnen, um sie zu motivieren?
Grundsätzlich sollen die SponsorInnen ja mich motivieren! Es wäre natürlich sehr motivierend, wenn viele SponsorInnen im Vorfeld bereits zeigen, dass sie die Bemühungen von fairunterwegs zu Menschenrechten im Tourismus unterstützen. Durch die Idee, dass es höhere Beiträge gibt, wenn ich schneller laufe, kann man mich also "anfeuern". Um die SpnsorInnen zu motivieren empfehle ich ihnen, sich auf der Webseite von fairunterwegs die vielfältige Arbeit des arbeitskreises tourismus & entwicklung anzusehen. Was mir besonders Spass macht ist, die Tipps zu Ländern, in welchen ich selber schon war, zu lesen. Wer auf der Webseite war, versteht, weshalb man diese Arbeit unterstützen sollte: Das Potenzial, viele Menschen zu erreichen ist sehr, sehr gross. Dazu kann man mit dieser Aktion einen Beitrag leisten, ohne selber ins Schwitzen zu kommen; dafür bin ich dann zuständig!
Kann man dich auch unterstützen, wenn du langsamer läufst oder – was wir nicht hoffen – ausfällst?
Ja, man kann mich auch mit einem fixen Betrag, unabhängig von der Zeit unterstützen. Auf meine Motivation hätte dies nur einen geringen Einfluss. Meine grösste Motivation ist die, dass ich gerne eine Zeit laufen will, die mit einer 3 beginnt, z.B. 3 Stunden und 51 Minuten…, dieses Ziel hatte ich bereits vor 11 Jahren und habe es damals um nur 84 Sekunden verpasst!
Und was, wenn Du den Weltrekord von 2 Stunden, 3 Minuten und 23 Sekunden erreichst?
Das ist nicht sehr realistisch. Ich freue mich schon über eine Zeit, die mit einer 3 beginnt. Aber sollte ich wider alle Erwartungen den Weltrekord brechen, dürfte man nachverhandeln.
* Über Stefan Salzmann
Stefan ist 33 Jahre alt, 185 Zentimeter gross und 82 Kilo schwer. Seine persönliche Bestleistung an einem Marathon waren 4 Stunden, 1 Minute und 24 Sekunden. Stefan ist Vorstandsmitglied des arbeitskreises tourismus & entwicklung, der Organisation, die hinter dem fairunterwegs-Reiseportal steht. Er arbeitet beim Fastenopfer, dem Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Der Slogan "Wir teilen" umschreibt das Fastenopfer-Engagement in benachteiligten Ländern im Süden und in der Schweiz. Fastenopfer ist ein Träger des arbeitskreises tourismus & entwicklung.