Sternenzimmer. Und andere Hotelgeschichten.
Basel, 18.12.2013, akte/ Die Kurzgeschichten dieser Sammlung spielen alle in und rund um Hotels. Loeb verwendet sie als Topos, als Ort, mit dem alle etwas verbinden. Etwa den Wunsch, endlich zur Ruhe zu kommen. Für den Gestressten, der Ferien im "Gartenhotel" bucht, ist die Ruhe zugleich grösster Wunsch und grösste Herausforderung: "In mir schleicht die Angst umher, mich dabei selbst nicht zur ertragen, die Furcht, in wilde Trauerstrudel zu geraten – und dann der jähe Wunsch, mich wieder in die Tätigkeit zu stürzen, auf alles Besserfühlen zu verzichten."
Im Hotel gibt es eine ganze Serie archetypischer Figuren, etwa den undurchsichtigen Rezeptionisten, oder die lächelnde Wellness-Angestellte, die anderen Gäste. Mit diesen fabuliert Loeb wilde kunterbunte Geschichten, teilweise kafkaesk und skurril, mit einer bisweilen überbordenden Bildersprache.
François Loeb ist eine Person der Öffentlichkeit auf vielen Ebenen: Während dreissig Jahren leitete er das von seinem Urgrossvater gegründete Kaufhaus, das immer wieder mit originellen Ideen auf sich aufmerksam machte. Während zwölf Jahren politisierte er für die FDP im Nationalrat. 1994 erschien mit "Wegwerfwelten" sein erstes literarisches Werk unter dem Pseudonym Bruno A. Nauser, aus der Kategorie der so genannten Fast-Read-Romanen. "Sternenzimmer" ist das zwölfte Buch aus seinem literarischen Schaffen oder das vierzehnte, zählt man seine Librettos zu den Opern "Grand" und "Chat Chat Chat" dazu.
François Loeb: Sternenzimmer. Allitera Verlag, München 2013. 159 Seiten, CHF 21.90, EUR 14.80, ISBN 978-3-86906-584-7