Strassenbau in Basel: Autobrücke und Autotunnel statt Erholungsgebiet
In Basel soll der Bau der umstrittenen Zollfreistrasse nun in Angriff genommen werden Die Strasse ist nicht nur mitten durch eine wertvolle Auenlandschaft, sondern durch eines der attraktivsten Naherholungsgebiete der Agglomeration Basel geplant. Die rechtlichen Möglichkeiten gegen den Bau der Strasse sind ausgeschöpft. Doch die Gegner hoffen noch immer. Nach Möglichkeit treffen sie sich jeden Samstag um 16:00 Uhr beim Zoll Kleinhüningen.
Seit dem Bau der Badischen Eisenbahnen 1852 gibt es eine Vereinbarung zwischen deutschen und schweizerischen Behörden: Eine Zollfreistrasse soll die deutschen Orte Weil am Rhein und Lörrach auf dem kürzesten Weg verbinden, also über Land des schweizerischen Riehen. Nach langem Seilziehen zwischen verschiedensten Interessengruppen scheinen die Würfel gefallen: Im kommenden Jahr soll die Strasse gebaut werden. Rechtlich kann die Schweiz nichts gegen den damals abgeschlossenen Vertrag ausrichten, darüber sind sich die Gegner im Klaren. Dennoch hat SP-Grossrat Daniel Goepfert anfangs September 2003 eine Interpellation eingereicht, in der er die Basler Regierung auffordert, mit Bundesrat und bundesdeutschen Behörden den Kontakt und neue Verhandlungen aufzunehmen. Nach einem Gespräch vom 20. September mit dem Riehener Gemeindepräsident Michael Raith keimt bei den Gegnern neue Hoffnung auf. Raith wies darauf hin, dass die Finanzierung des Strassenbaus aufgrund der Sparmassnahmen in Deutschland unklar wäre. Auch das Bundesgeld ??? sei keineswegs sicher, da dieses nur für eine Zollfreistrasse gesprochen worden sei. Eine Zollfreistrasse, die jetzt mit den zunehmenden Öffnung der Grenzen immer weniger Sinn macht. Die deutsche Seite kann einzig die Verkehrsberuhigung des Örtchens Tüllingen für die Zollfreistrasse ins Feld zu führen. Doch auch von Schweizer Seite wird das Projekt befürwortet: Bürgerliche Parteien wie FDP und SVP versprechen sich vom Bau der Zollfreistrasse eine Verkehrsberuhigung von Riehen. Die Grünen hingegen verweisen darauf, dass die Baupläne 30 Jahre alt und aus heutiger Sicht völlig rücksichtslos??? sind. Statt der wuchtigen Brücke über den Bach Wiese und einem Tunnel in Grundwassertiefe schlagen sie eine Strasse vor, die sich besser in die Landschaft einfügt. /na
Quellen: www.regbas.ch; www.sp-bs.ch; www.svp-basel.ch; www.fdp-riehen.ch www.gruene.ch; Informationen von Michael Studer, Sprecher Zollfreistrasse-Gegner und Monika Burri, Regio ohne Zollfreistrasse (RoZ).
