Nach der Erklärung der Pandemie wurde das Reisen erst stark eingeschränkt und über den Sommer wieder gelockert. Das Robert Koch-Institut hat untersucht, welche Rolle Reisen der Deutschen Wohnbevölkerung ins Ausland für die Pandemie über die Urlaubszeit 2020 gespielt hat.

Auslandreise-assoziierte Covid-19-Fälle hatten einen grossen Anteil an den gesamtdeutschen Fallzahlen zu Beginn der ersten Welle und gegen Ende der Sommerferien. Dabei habe es vor allem zu Beginn der Urlaubssaison einen systematischen Zusammenhang zwischen Flugaufkommen und Auslandreise-assoziierten Fällen gegeben. Im Herbst hingegen seien die Fallzahlen der Reiserückkehrenden und die der Gesamtbevölkerung vergleichbar (hoch) gewesen.

Es scheint, dass Rückreisende, die positiv auf Covid-19 testeten, öfters die Quarantäne- und Isolationsbestimmungen nicht eingehalten haben. Einzelne Ausbrüche in privaten Haushalten, Vereinen und Arbeitsplätzen seien von solchen Quarantäneverweigerern ausgegangen, die bis zu 20 Personen ansteckten. Zu solchen Übertragungen beigetragen habe aber auch die Praxis, nur bei der Ausreise zu testen, sodass Reisende bei einem negativen Testresultat fälschlich meinten "Corona-frei" zu sein.

Reiseaktivitäten waren gemäss RKI der wichtigste Faktor bei den Fallzahlen der Kinder.  Hingegen konnte das RKI keinen Einfluss der Schulschliessungen Anfang der Sommerferien und deren Wiedereröffnungen im Spätsommer auf die Infektionszahlen feststellen.

Das Robert Koch Institut empfiehlt, auch Rückreisende einige Tage nach der Heimreise zu testen, um die Verbreitung in der lokalen Bevölkerung zu verhindern.