Das kleine Dorf Hanover, in der Nähe von Bisho in der früheren Ciskei, weihte Ende September 1996 ein neues Tourismuszentrum ein. Für die künftigen BesucherInnen wurden traditionelle Rundhäuser gebaut. Nicht touristische Attraktionen im herkömmlichen Sinn sollen TouristInnen anziehen, meint Rommel Roberts von der «NRO Human Development and Ressources Consultancy» und Initiator des Projekts gegenüber der südafrikanischen Zeitung Mail & Guardian. Die Gegend verfüge weder über ausserordentliche schöne Landschaften noch über herausragende kulturelle Sehenswürdigkeiten. Rommels hofft auf kleine Gruppen interessierter TouristInnen aus dem In‑ und Ausland. Geplant sind Sprach‑ und Kochkurse sowie allgemeine Einführungen in die Xhosa‑Kultur. Ob dieses auch vom Schweizer Fonds für Entwicklung und Zusammenarbeit in Afrika (FEPA) unterstützte Projekt, das laut den InitiatorInnen dazu beitragen soll, die Wunden der Vergangenheit zu hellen und ein gegenseitiges Verstehen zu fördern, erfolgreich sein wird, ist unter anderem eine Frage des geschickten Marketings. 95 Prozent der südafrikanischen Tourismusindustrie wird laut Tourismusminister Peter Mokaba immer noch von den Weissen kontrolliert. Eine touristische Infrastruktur für kleinere Budgets fehlt weitgehend. Bei der südafrikanischen Tourismusbehörde Satour erhofft man sich von einer Zunahme der RucksacktouristInnen ‑ zwischen Juni und August dieses Jahres machten sie 9 Prozent der internationalen Besucherinnen aus ‑ eine Förderung lokaler Tourismusinitiativen.
Mail & Guardian, Open Africa, November 1996, December 1996; FEPA Mitteilungsblatt, Oktober 1996/gf