Die BewohnerInnen der angrenzenden Dörfer sind entsetzt über den desolaten Zustand, in dem sich das provinzielle Wildtierreservat Manyeleti vor den Toren des Kruger Nationalparks befindet. Eine grosse Anzahl Wildtiere sei aus dem Naturreservat verschwunden, ohne dass die Behörden der „Northern Province“ eine Erklärung vorgelegt hätten, schreibt die südafrikanische Zeitung „The Sowetan“ im Juli 2001. Die ökologische Misere hat den südafrikanischen Umwelt- und Tourismusminister Valli Moosa zum Handeln bewegt. Künftig soll der Kruger Nationalpark das Umweltmanagement des Provinzparks übernehmen. Andere Wege werden in der Finanzierung beschritten: Die Naturreservate der Nordprovinz sind laut Pressebericht derart verwahrlost, dass die Provinzbehörde beschlossen hat, 41 ihrer Reservate zu „kommerzialisieren“. Auch in Manyeleti wurde ein sogenannter „Kommerzialisierungsprozess“ eingeleitet, ohne jedoch die benachbarten Gemeinden zu konsultieren. Die Bevölkerung rund um den Park ist empört. Denn die Provinzbehörde hatte ihnen versprochen, alle kommerziellen Aspekte des Manyeleti-Parks an sie abzutreten, sobald eine demokratische Körperschaft in den Gemeinden geschaffen sei. Obwohl die Gemeindestiftung „Manyeleti-Andover Community Development Trust“ inzwischen existiert, ist eine Abtretung nicht erfolgt. „Falls der „Kommerzialisierungsprozess“ abgeschlossen wird, bevor die Eigentumsverhältnisse im Naturreservat geklärt sind, werden die Dörfer leer ausgehen“, befürchtet Loot Schultz, Vertreter der Gemeindestiftung. Verschiedene Gemeinden rund um das Manyeleti und Andover Reservat haben bei den Behörden die Rückgabe ihrer Landrechte im Parkgebiet verlangt. Sie waren aus ihrem Lebensraum vertrieben worden, als die Provinzreservate geschaffen wurden. /frei

Quelle: The Sowetan, 13.7.2001