Basel, 23.03.2010, akte/ Nicht nur wegen der Fussballweltmeisterschaft gilt für Südafrika der Slogan: "Die Welt in einem Land". Wie an keinem anderen Ort der Welt treffen in Südafrika Erste und Dritte Welt aufeinander. Faszinierende Landschaften mit ihrem Reichtum an Tieren, immense Bodenschätze, hochentwickelte Industrien und eine einzigartige kulturelle Vielfalt zeichnen das Land aus. Diesem Reichtum stehen aber immer noch Armut, Korruption, fehlende gesellschaftliche Teilhabe und HIV/Aids mit seinen katastrophalen Folgen gegenüber. Die Annäherung ungleicher Bevölkerungsteile ist eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Mammutaufgabe.
Die Regierung hat dafür eine Reihe von Strategien entworfen: Mit der so genannten "affirmative action" (positive Diskriminierung) sollte der Anteil der Nichtweissen bei den Fachkräften und im Management erhöht werden. Die Politik des Black Economic Empowerments zielte darauf ab, dass mehr Schwarze zu Eigentümern von Unternehmen würden. Bisher konnte mit diesen Strategien keine grössere Gleichheit in der südafrikanischen Gesellschaft erreicht werden. Bis 2005 ist die Ungleichheit wegen der neoliberalen Ausrichtung der südafrikanischen Wirtschaftspolitik sogar gewachsen, erst in den letzten Jahren konnte erstmals ein Trend in Richtung Einkommensausgleich überhaupt festgestellt werden. Trotzdem sind immer noch 90 Prozent der an der Johannesburger Börse gehandelten Aktien in den Händen von Weissen. Gestiegen sind die Einkommen nur bei einer kleinen schwarzen Elite, die Mehrheit der Schwarzen lebt immer noch unter der Armutsgrenze.
Viel erhofft sich die Regierung von einem "verantwortungsvollen Tourismus". Bereits 1996 hat sie diese Vorstellung in einem Weisspapier geäussert und in einem breiten Vernehmlassungsverfahren die Nationalen Richtlinien für verantwortlichen Tourismus verfasst. 2002 wurde mit  "Fair Trade in Tourism South Africa" FTTSA das weltweit erste Gütesiegel für Fairen Handel im Tourismus initiiert, und im gleichen Jahr erhielten die ersten vier Angebote das FTTSA-Gütesiegel. Das touristische Wachstum soll mit einer breiteren Verteilung des Gewinns und dem verantwortungsvollen Umgang der Ressourcen einhergehen. Dazu trägt FTTSA bei. Heute sind bereits 65 Anbieter touristischer Dienstleistungen mit dem Fairhandels-Label ausgezeichnet.
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