Ökologisch sensiblen Grosswildjägern hilft ein neues Angebot aus dem Dilemma: Ein Unternehmen aus Johannesburg bietet aufgrund einer sorgfältigen Marktstudie in Europa nun eine Jagd-Safari an, bei der Grosswild zwar aus M16-ähnlich sehenden Jagdflinten, jedoch nicht mit todbringender Munition sondern nur mit Farbladungen beschossen werden. Die Farben variieren von rosa über orange zu violett, sind garantiert pflanzlich und verursachen weder Gewässerverschmutzungen noch Hautreizungen. Die Safari-TeilnehmerInnen werden von ihrem Luxushotel bei den Victoria Falls abgeholt und in einem Geländefahrzeug zum Matetsi Safari-Park am Sambesi gebracht, wo sie mit professionellen – richtig bewaffneten – Jägern und Parkwächtern zur Elefanten- und Büffel-Pirsch aufbrechen. Im Arrangement inbegriffen sind ebenfalls zahlreiche Gelegenheiten für Erinnerungsfotos in diversen Jagdposen, wobei khakibraunes Safari-Outfit oder Camouflage-Anzüge die eindruckvollsten Resultate erziele.
Im südafrikanischen Pilanesberg Park wird übrigens schon länger eine umwelt-korrekte Jagd angeboten, bei der ein Rhinozeros mit einem Pfeil mit Betäubungsmittel beschossen wird. Der Vorteil dieser Variante besteht darin, dass das Erinnerungsphoto gleich vor dem betäubten Tier geschossen werden kann, bevor es wieder zu Sinnen kommt und in den Busch davontrabt.

The Weekly Mail & Guardian 13.-19.8.1994/cp