1. Der Weg ist das Ziel  

Die landlocked-Surfer*in kennt das Gefühl, auf der Suche nach der nächsten Welle sofort losfahren zu wollen. Doch es muss nicht immer der 15-Stunden-Flug sein. Wie wäre es stattdessen mit einer Surfdestination, die etwas näher liegt? Zahlreiche Surfspots in Europa bieten im Winter die besten Surfbedingungen. Und das Beste: Viele Spots in Frankreich, der Niederlande oder Portugal kannst du mit ein bisschen Geduld auch mit dem Zug erreichen. Selbst nach Marokko oder auf die Kanarischen Inseln gelangst du relativ leicht mit Auto und Fähre – inklusive Surftrip entlang der Atlantikküste. Unser Tipp: Suche dir Mitfahrer*innen. So sparst du nicht nur Kosten, sondern kannst gleichzeitig Menschen aus der Surf-Community für faires Reisen motivieren.  

Wenn du auch mal in wärmeren Gefilden ohne Wetsuit surfen möchtest, kannst du dich an unserer G.L.Ü.C.K.-Formel orientieren. Reise gemächlich, bleibe möglichst lange vor Ort, komme mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt, lasse auch mal Überraschungen zu, versuche dein CO2-Ausstoss so gering wie möglich zu halten und kompensiere entstandene Treibhausgase.  

2. Nachhaltig zu den Surfspot kommen 

Auch vor Ort entstehen jede Menge Treibhausgase. Egal ob Portugal, Fuerteventura, Frankreich oder Spanien – häufig liegen die Surfspots so weit auseinander, dass ein Auto in jedem Fall benötigt wird. Wie komme ich also möglichst nachhaltig an den nächsten Surfspot?  

In Portugal gibt es beispielsweise den Beach Bus, der mehrmals täglich von Ericeira die Strände zwischen Foz do Lizandro im Norden und Riberia D‘Ilhas im Süden ansteuert. Dein Surfboard kannst du ohne Probleme im Bus verstauen.  

Wer in einem Surfcamp unterkommt, hat es meistens leichter: In kleinen Gruppen wirst du täglich zum Strand gebracht, sodass nicht jeder von euch ein eigenes Auto benötigt. Auch Fahrräder mit speziellen Racks für dein Surfboard sind eine gute Option, wenn du länger an einem Ort bist.  

3. Unterwegs nachhaltig wohnen  

Wer auf der Suche nach der perfekten Unterkunft ist, steht meist vor einer schwierigen Entscheidung: Hotel? Hostel? Surfcamp? Airbnb oder vielleicht sogar Couchsurfing? 

Wenn deine Wahl aufs Hotel oder Hostel fällt, helfen dir Labels bei der Wahl einer nachhaltigen Unterkunft. Auch Guesthouses oder Gastfamilien sind eine gute Option, die Kultur vor Ort besser kennenzulernen. Und wer weiss: Vielleicht haben deine Gastgebenden den ein oder anderen versteckten Surfspot, den sie mit dir teilen möchten.  

Sollte deine Wahl auf ein Surfcamp fallen, haben wir dir eine kleine Übersicht nachhaltiger Surfcamps zusammengestellt.

Nachhaltige Surfcamps

4. Respect the locals 

Respect the locals – einen Satz, den die meisten Surf*innen aus dem Wasser kennen. Doch was im Wasser gilt, sollte an Land ebenso beachtet werden. Setze bei der Wahl von Surfschule, Unterkunft und Restaurant auf lokale Anbietende. So bleibt ein wichtiger Teil deines Reisebudgets in der Region, unterstützt die lokale Bevölkerung und wandert nicht in die Taschen von internationalen Ketten oder Grossinverstor*innen.  

5. Setze auf das richtige Surfmaterial  

Auch wenn viele Surfer*innen es nicht wahrhaben wollen, das, was wir uns zwischen Fuss und Welle klemmen, ist in den meisten Fällen schon in der Herstellung toxisch und am Ende unmöglich zu recyceln. In einem kleinen Ort, mitten in der Schweiz baut Enlain qualitativ hochwertige Surfboards aus Holz. Wer handwerklich begabt ist, kann sogar sein Board in einem Workshop selbst bauen. Eine andere Möglichkeit sind recycelbare Boards aus IX-PS-Hartschaum oder Kork. Und gerade für Anfänger*innen sind Second-Hand-Boards häufig die beste Wahl. Zahlreiche Angebote findest du meist direkt vor Ort oder über Surf-Gruppen auf Facebook. 

Für genügend Grip auf dem Board benötigt jede*r Surfer*in Wachs. Die meisten Firmen nutzen zur Herstellung jedoch Erdöl oder Soja aus Monokulturen. Wer auf der Suche nach umweltfreundlichen Varianten ist, dem empfehlen wir Wax Z‘am aus München. Hergestellt ohne Palm- oder Sojaöl, nachhaltig produziert und abbaubar.  

Auch bei der Wahl deines Wetsuits kannst du einiges beachten. Besonders empfehlenswert sind Wetsuits aus Naturkautschuk, die aus einer fairen Produktion stammen. Anbietende wie Patagonia und Srface produzieren ihre Wetsuits fair und ganz ohne Rohöl.  

6. Werde zwischen deinen Surf-Sessions aktiv 

Ich glaube, jeder von uns hat das schon mal erlebt: Plastik am Strand oder die Tüte im Meer. Vor allem an Orten des globalen Südens haben Menschen häufig nicht genügend Ressourcen, um dagegen vorzugehen. Warum also nicht selbst Hand anlegen? Wie wäre es mit einem Beach Clean Up zwischen deinen Surfsessions? Bei Ocean Conservancy findest du alle Beach Clean Ups, die in deiner Nähe stattfinden.