SympathieMagazin «Kolumbien verstehen» neu aufgelegt
"Kolumbien, ist das nicht gefährlich?" So dürfte wohl jedes zweite Gespräch über eine geplante Reise nach Kolumbien beginnen. Während langer Zeit beherrschten Drogenkrieg und interne bewaffnete Konflikte das Land. Doch im Dezember 2016 trat der langersehnte Friedensvertrag mit der Farc-Guerill in Kraft.
Seitdem ist Kolumbien mit der Umsetzung des Vertrags beschäftigt. Den Kokaanbau durch andere Anbauprodukte zu ersetzen und geraubtes Land an die Bevölkerung zurückzugeben, ist aber leichter gesagt als getan. Das gilt auch für andere Herausforderungen. Im Magazin erfahren wir, woran es liegt. Und dennoch: Die Gewalt ist seit dem Friedensabkommen deutlich gesunken und Kolumbien hat in den letzten Jahren einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg hingelegt.
Der Tourismus wächst beachtlich
Seit dem Friedensvertrag kommen auch immer mehr ausländliche BesucherInnen nach Kolumbien. Der Tourismus wächst beachtlich. Einheimische PolitikerInnen schwärmen bereits vom "Tourismus als neue(m) Erdöl". Die traumhafte Karibikküste rund um Cartagena und das saftig grüne Kaffee-Hochland sind dabei die Aushängeschilder des Landes. Doch sind das nur zwei von unzähligen sehenswerten Regionen in Kolumbien. Der Frieden hat einige zugänglich gemacht, die jahrzehntelang der Aussenwelt praktisch verschlossen blieben. Viele Orte sind nur über mühsame, aufregende Bergstrecken zu erreichen. Als TouristIn ist man dort deshalb häufig alleine unterwegs. Für viele in der heutigen Zeit ein Luxus.
Natürlich haben die Menschen vor Ort noch mit den Folgen der jahrzehntelangen Konflikte zu kämpfen. Gewalt ziehe sich wie ein roter Faden durch die kolumbianische Geschichte, erläutert die Politologin Socorro Ramírez. Doch es gibt auch viele Ansätze, den Kreislauf zu durchbrechen. An einer Bodyguard-Schule überwinden ehemalige verfeindete Kämpfer den Hass und vertriebene Dorfgemeinschaften wagen einen Neuanfang. Konfliktforscher Ariel Avila setzt seine Hoffnungen in die eigene Generation. "Die junge Generation will ein offenes Land und eine fortschrittliche, tolerante Gesellschaft", sagt der 36-jährige Wissenschaftler.
Auch wenn es noch viele Herausforderungen gibt: "Eines muss sein: Salsa tanzen." Das erklärt die Kolumbianerin Milena im Magazin. "Wir machen das mindestens einmal im Monat." Mit dieser Einstellung ist sie nicht alleine. Denn, wie wir in dem Text erfahren, kann der Salsa in Kolumbien als Soundtrack des Lebens verstanden werden.