Der Titel dieser analytischen und auch sehr informativen Ausgabe heisst «Tourismus, Ökologie und ’nachhaltige Entwicklung'». Der Hauptartikel von Desmond Fernandes zeigt, wie neuere Ansätze von nachhaltiger Tourismusent­wicklung vom Brundtland Bericht (1987) und später vom Umwelt‑Gipfel in Rio 1992 beeinflusst sind. Dabei würden allerdings bestehende Strukturen und Un­gleichgewichte in der Gesellschaft ausser Acht gelassen, was dazu führt, dass zahlreiche Massnahmen die ungerechte Ressourcenverteilung und Ungleichheiten in politischer Vertretung und Macht verstärkt werden. Weiter zeigt Fernandes, wie globale ökologische und selbstbestimmte Bewegungen untergraben werden. Das hat zur Folge, dass die einheimische Bevölkerung in vielen dieser Programme marginalisiert und entmachtet wird. Anhand einer Unmenge von Beispielen wird gezeigt, dass die lokale Bevölkerung ‑ entgegen den schönen Versprechen in den Konzepten ‑ selten bis nie in die Planung einbezogen wird. Das Fazit für den sehr in Mode gekommenen Naturtourismus, Ökotourismus, nachhaltiger und sanfter Tourismus oder wie er auch immer genannt wird, ist mehr als ernüchternd. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Tourismusindustrie und der nachhalti­gen Entwicklung in Thailand, dem Golfboom in Thailand und einer Fallstudie zu Chiang Mal.
    Thailand Environment Institute, Vol.2
    Oct. Dec. 1994, 82 p., Bangkok.

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