20’000 bis 30’000 Mädchen und junge Frauen aus Burma sollen laut der amerikanischen Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ in thailändischen Bordellen der sexuellen Ausbeutung preisgegeben sein. Jedes Jahr werden schätzungsweise 10’000 Mädchen, von denen die jüngsten kaum 13 Jahre alt sind, über die Kanäle dieses blühenden Menschenhandels von Burma nach Thailand gebracht. Auf immer höhere Profite aus, aber auch angesichts der rapide steigenden Aidsinfektionsraten, stossen die von thailändischen Bordellbesitzern beauftragten Agenten in immer abgelegenere Gebiete Burmas vor, wo sie junge und vorzugsweise noch jungfräuliche Mädchen rekrutieren. In ihrem 160 Seiten starken Bericht klagt die „Human Rights Watch“ insbesondere auch die thailändische Regierung der Komplizenschaft in diesem Sklavengeschäft an. Zwar haben Regierungsverantwortliche bereits 1992 das Problem erkannt; doch trotz klaren Hinweisen für die Beteiligung der Thaibehörden an allen Vorgängen dieses Menschenhandels wurde noch kein einziger Beamter unter Anklage gestellt. Auch die meisten Agenten, Zuhälter, Bordellbesitzer und Freier blieben bislang unbehelligt, hält der Bericht fest und fordert nicht nur die thailändischen und burmesischen Behörden eindringlich zum Handeln auf, sondern appelliert auch an die umliegenden Länder, an die Industriemächte USA und Japan sowie die Vereinten Nationen, Druck auszuüben, um diesem äusserst lukrativen Sklavenhandel einen Riegel zu schieben.

The Nation Bangkok 1.2.94/cp