Wenn wir uns in der Tourismusdebatte mit Erdöl beschäftigen, geht es meist um Treibstoff für Flugzeuge und Autos und den Auswirkungen auf die globale und lokale Umwelt. Immer wieder schrecken uns aber auch Meldungen auf, wie Erdölförderung, Öl- und Gaspipelines den Lebensraum von indigenen Gemeinschaften zerstören und damit nicht selten auch die Grundlagen für ihre Tourismusaktivitäten. So jüngst aus dem Regenwald im Nordwesten Ecuadors, einer der artenreichsten Regionen Südamerikas. Die neue Studie des Institutes für Ökologie und Aktions-Ethnologie (infoe CH) ist spezifisch dem Thema Erdölförderung gewidmet und beleuchtet dabei Fragen, die in der gängigen Umweltdiskussion kaum je thematisiert werden: Woher kommt das Erdöl und Erdgas? Welche Umweltgefährdungen und Menschenrechtsverletzungen sind mit der Förderung verknüpft? Wie reagieren die indigenen Völker auf die Zerstörung ihrer Umwelt und welches sind die Strategien der Konzerne im Umgang mit ihnen? Diesen Fragen geht das Autorenkollektiv Tobias Haller, Annja Blöchlinger, Markus John, Esther Marthaler und Sabine Ziegler anhand von 18 Fallbeispielen aus acht Ländern nach.
infoe CH (Hrsg.), Infoe-Studie 12, Focus Verlag, Giessen 2000, 690 Seiten, CHF 70.-, ISBN 3-88349-476-3