Natürliche Ressourcen erhalten!

All-inclusive-Resorts, Hotelburgen und Ferienwohnungs-Siedlungen an der Küste: Auch auf Menorca wurde der Tourismus lange auf wenig nachhaltige Weise entwickelt. Doch die Bürgerproteste gegen den Pläne, eine riesige Ferienanlage mit Luxushotel und Golfplatz zu bauen, führte zu einer entscheidenden Änderung: 1991 wurden 43 Prozent der Insel unter Naturschutz gestellt, und zwei Jahre später erklärte die UNESCO Menorca zum Biosphärenreservat.

Das setzte auch für die Tourismusentwicklung neue Parameter. Hier wird immer von neuem eine gesunde Balance gesucht zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, der schonenden Verwendung der natürlichen Ressourcen und der Bewahrung der landschaftlichen Vielfalt mit der einzigartigen Fauna und Flora und der traditionellen Agrarlandschaft.

Faire Nutzung der Ressourcen

Im Tourismus werden pro Reise und Übernachtung immer mehr Energie, Wasser, Land und Nahrungsmittel verbraucht und immer mehr CO2-Emissionen verursacht. Gleichzeitig steigt die Zahl der Touristen infolge einer wachsenden, wohlhabenderen Weltbevölkerung. Tourismus dient aber nur dann einer nachhaltigen Entwicklung, wenn die Lebensräume erhalten bleiben und der faire Zugang der Lokalbevölkerung zu den natürlichen Ressourcen gewährleistet ist. Das erfordert ein integriertes Ressourcenmanagement.

Gastronomie und Kultur

Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Dem Einfallsreichtum der MenorcinerInnen ist es zu verdanken, dass sie Rezepte und Zutaten, die von anderen Kulturen der Insel zugetragen wurden, in ihre Küche integrierten. Verschiedene Anbieter haben sich zusammengetan, um ihre gastronomischen Spezialitäten qualitativ auf ein Topniveau zu bringen. Ziel ist es, Gastronomie und Kultur für Gäste erlebbar zu machen. Davon profitieren auch lokale Kleinbetriebe, die in der nachhaltigen Herstellung tätig sind und somit die Landschaft pflegen. Zudem bedeutet mehr Genuss- und weniger Partytourismus auch weniger Import und damit eine Schonung von Klima und Handelsbilanz.

Zur Menorca-Biosphäre-Website

Ozeane, Landökosysteme und Artenvielfalt in der Agenda 2030

Ein wichtiges Ziel der Agenda 2030 ist der Schutz und die Wiederherstellung intakter Lebensräume, welche die Erhaltung der Artenvielfalt gewährleisten. Diese ist an vielen Fronten bedroht. Tourismusunternehmen können durch eigene Naturschutzbemühungen und ein gutes Abfall-, Wasser und Abwassermanagement dafür sorgen, dass die Landschaft, für die ihre Gäste kommen, erhalten bleibt. Vorbildliche Angebote sensibilisieren die TouristInnen ebenso wie die Lokalbevölkerung für den Schutz von Fauna und Flora. Einige Zertifizierungssysteme und Standards helfen bei der Einführung und systematischen Professionalisierung eines solchen Ressourcenmanagements.

ZUSAMMENARBEIT ZUM SCHUTZ DER LANDÖKOSYSTEME

Ziel 15:  Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen

Zu den Unterzielen

15.1: Bis 2020 im Einklang mit den Verpflichtungen aus internationalen Übereinkünften die Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Land- und Binnensüsswasser-Ökosysteme und ihrer Dienstleistungen, insbesondere der Wälder, der Feuchtgebiete, der Berge und der Trockengebiete, gewährleisten

15.2: Bis 2020 die nachhaltige Bewirtschaftung aller Waldarten fördern, die Entwaldung beenden, geschädigte Wälder wiederherstellen und die Aufforstung und Wiederaufforstung weltweit beträchtlich erhöhen

15.3: Bis 2030 die Wüstenbildung bekämpfen, die geschädigten Flächen und Böden einschliesslich der von Wüstenbildung, Dürre und Überschwemmungen betroffenen Flächen sanieren und eine Welt anstreben, in der die Landverödung neutralisiert wird

15.4: Bis 2030 die Erhaltung der Bergökosysteme einschliesslich ihrer biologischen Vielfalt sicherstellen, um ihre Fähigkeit zur Erbringung wesentlichen Nutzens für die nachhaltige Entwicklung zu stärken

15.5: Umgehende und bedeutende Massnahmen ergreifen, um die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen und bis 2020 die bedrohten Arten zu schützen und ihr Aussterben zu verhindern

15.7: Dringend Massnahmen ergreifen, um der Wilderei und dem Handel mit geschützten Pflanzen- und Tierarten ein Ende zu setzen und dem Problem des Angebots illegaler Produkte aus wildlebenden Pflanzen und Tieren und der Nachfrage danach zu begegnen

15.8: Bis 2020 Massnahmen einführen, um das Einbringen invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern, ihre Auswirkungen auf die Land- und Wasserökosysteme deutlich zu reduzieren und die prioritären Arten zu kontrollieren oder zu beseitigen

15.9: Bis 2020 Ökosystem- und Biodiversitätswerte in die nationalen und lokalen Planungen, Entwicklungsprozesse, Armutsbekämpfungsstrategien und Gesamtrechnungssysteme einbeziehen

15.a: Finanzielle Mittel aus allen Quellen für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme aufbringen und deutlich erhöhen

15.b: Erhebliche Mittel aus allen Quellen und auf allen Ebenen für die Finanzierung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder aufbringen und den Entwicklungsländern geeignete Anreize für den vermehrten Einsatz dieser Bewirtschaftungsform bieten, namentlich zum Zweck der Walderhaltung und Wiederaufforstung

15.c: Die weltweite Unterstützung von Massnahmen zur Bekämpfung der Wilderei und des Handels mit geschützten Arten verstärken, unter anderem durch die Stärkung der Fähigkeit lokaler Gemeinwesen, Möglichkeiten einer nachhaltigen Existenzsicherung zu nutzen

Was kann der Tourismus beitragen?

Schöne Landschaften, reiche Fauna und Flora, das sind Tourismusmagneten. Dies muss für die Tourismuswirtschaft ein Ansporn sein, Landökosysteme und Biodiversität zu schützen.

  • Eine nachhaltige Investition in touristische Infrastruktur beginnt mit dem Respekt gegenüber dem lokalen Ökosystem und dem Willen, bereits bestehende Umweltschäden durch neue Projekte zu reparieren.
  • Die Anfangsinvestition in eine lokal angepasste günstige Klimawirkung und einen geringen Energieverbrauch in Bauten und Umbauten lohnt sich auf längere Frist. Mit der Wahl der Baumaterialien und der Konstruktion lässt sich enorm viel Energie sparen, auch im Betrieb.
  • Grünanlagen von Hotels und Freizeiteinrichtungen können zum Erhalt der Biodiversität beitragen. In Naturgärten und -parks finden Gäste Erholung und Attraktionen. Gefragt sind von Art, Boden- und Wasserbedarf angepasste Anpflanzung, umweltgerechte Pflege sowie kluges Timing und Spartechnik für eine Bewässerung, die sparsam ist und die Böden schont.
  • Mit einer Küche, die auf typische lokale Produkte setzt, fördern Sie die nachhaltige Landwirtschaft und bieten den Gästen ein zusätzliches Erlebnis.

Zum Beispiel: Land Stewardship

Mit Landwirtschaftsunternehmen und BäuerInnen hat die Umweltorganisation GOB (Grup Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa) Menorca ein Modell der «Land Stewardship» aufgebaut, das der Tourismuswirtschaft wertvolle Impulse geben kann. Es basiert auf Multistakeholder-Vereinbarungen, ausgehandelten Kriterien und Überprüfungsmechanismen und einem geteilten Verständnis, dass ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit sich gegenseitig stärken. Die Biodiversität erhalten und die Betriebe in eine wirtschaftlich nachhaltige Zukunft führen, das sind die Ziele des Projekts.

Zur Broschüre

KORALLENRIFFE ERHALTEN STATT MÜLL DEPONIEREN

Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

Zu den Unterzielen

14.1: Bis 2025 alle Arten der Meeresverschmutzung, insbesondere durch vom Lande ausgehende Tätigkeiten und namentlich Meeresmüll und Nährstoffbelastung, verhüten und erheblich verringern

14.2: Bis 2020 die Meeres- und Küstenökosysteme nachhaltig bewirtschaften und schützen, um unter anderem durch Stärkung ihrer Resilienz erhebliche nachteilige Auswirkungen zu vermeiden, und Massnahmen zu ihrer Wiederherstellung ergreifen, damit die Meere wieder gesund und produktiv werden

14.4: Bis 2020 die Fangtätigkeit wirksam regeln und die Überfischung, die illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei und zerstörerische Fangpraktiken beenden und wissenschaftlich fundierte Bewirtschaftungspläne umsetzen, um die Fischbestände in kürzestmöglicher Zeit mindestens auf einen Stand zurückzuführen, der den höchstmöglichen Dauerertrag unter Berücksichtigung ihrer biologischen Merkmale sichert

14.5: Bis 2020 mindestens 10 Prozent der Küsten- und Meeresgebiete im Einklang mit dem nationalen Recht und dem Völkerrecht und auf der Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Informationen erhalten

14.7: Bis 2030 die sich aus der nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen ergebenden wirtschaftlichen Vorteile für die kleinen Inselentwicklungsländer und die am wenigsten entwickelten Länder erhöhen, namentlich durch nachhaltiges Management der Fischerei, der Aquakultur und des Tourismus

14.b: Den Zugang der handwerklichen Kleinfischer zu den Meeresressourcen und Märkten gewährleisten

Was kann der Tourismus beitragen?

Tourismusunternehmen können die Naturschutzbemühungen der Regierungen mittragen und fördern. Etwa, indem sie systematisch Best Practice beim Schnorcheln, Tauchen und den Tierbeobachtungen einführen, auf Unterkünfte mit Ökostrom und einem guten Abwasser-Aufbereitungssystem setzen und die Umgebung der Unterkunft landschaftlich dem küstennahen Ökosystem anpassen. Dazu gehört nicht nur ein gut geschultes Personal, sondern auch die stetige Sensibilisierung der Feriengäste für ein naturschonendes Verhalten. Strand- und Unterwasser-Cleanups können Teil einer solchen Sensibilisierung sein, ebenso wie geführte Touren durch Mangrovenwälder und andere küstennahe Ökosysteme.

Zum Beispiel: Great Barrier – Tourismus macht mit Parkverwaltung gemeinsame Sache

Im Great Barrier Reef Marine Park (GBRMPA) arbeitet die lokale Tourismusindustrie mit der Parkverwaltung eng zusammen. So sind beispielsweise alle Hotels verpflichtet, eine Lizenz für alle Aktivitäten im Park zu besitzen. Durch sein High Standard Tourismusprogramm ermutigt die GBRMPA Tourismusunternehmen, bewährte Praktiken für ihre Geschäftstätigkeit und ihren Betrieb im Park anzuwenden. Es gibt bereits 48 zertifizierte High Standard Tour Operator, die jedes Jahr rund eine Million Besucher des Riffes mit einem hochwertigen Tourismusprodukt verwöhnen. Diese Betreiber haben sich zu ökologischer Nachhaltigkeit, Naturraummanagement und hochwertigen Ökotourismus-Erfahrungen verpflichtet und sind durch die Logos Ecotourism und Advanced Ecotourism des Eco Certification Program gekennzeichnet.

Zum Video

Zum Beispiel: Wert der Riffe für den Tourismus erfassen

Der Erhalt der Korallenriffe ist eine zentrale wirtschaftliche Ressource für den Küstentourismus. In einer interaktiven Karte hat die Organisation Nature Concervancy eingetragen, wie viel welches Riff pro Quadratkilometer für den Tauch- und Schnorcheltourismus wert ist. Eine wichtige Entscheidungshilfe für Anbieter von Unterkünften und Freizeitangeboten, die helfen kann, die Prioritäten richtig zu setzen.

Zum Mapping Ocean Wealth Explorer

DER ZUGANG ZU SAUBEREM WASSER IST EIN MENSCHENRECHT

Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Zu den Unterzielen

6.1: Bis 2030 den allgemeinen und gerechten Zugang zu einwandfreiem und bezahlbarem Trinkwasser für alle erreichen

6.3: Bis 2030 die Wasserqualität durch Verringerung der Verschmutzung, Beendigung des Einbringens und Minimierung der Freisetzung gefährlicher Chemikalien und Stoffe, Halbierung des Anteils unbehandelten Abwassers und eine beträchtliche Steigerung der Wiederaufbereitung und gefahrlosen Wiederverwendung weltweit verbessern

6.4: Bis 2030 die Effizienz der Wassernutzung in allen Sektoren wesentlich steigern und eine nachhaltige Entnahme und Bereitstellung von Süsswasser gewährleisten, um der Wasserknappheit zu begegnen und die Zahl der unter Wasserknappheit leidenden Menschen erheblich zu verringern

6.6: Bis 2020 wasserverbundene Ökosysteme schützen und wiederherstellen, darunter Berge, Wälder, Feuchtgebiete, Flüsse, Grundwasserleiter und Seen

6.a: Bis 2030 die internationale Zusammenarbeit und die Unterstützung der Entwicklungsländer beim Kapazitätsaufbau für Aktivitäten und Programme im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung ausbauen, einschließlich der Wassersammlung und -speicherung, Entsalzung, effizienten Wassernutzung, Abwasserbehandlung, Wiederaufbereitungs- und Wiederverwendungstechnologien

6.b: Die Mitwirkung lokaler Gemeinwesen an der Verbesserung der Wasserbewirtschaftung und der Sanitärversorgung unterstützen und verstärken

Was kann der Tourismus beitragen?

Dass die Frottee- und Bettwäsche nicht mehr täglich gewechselt werden muss, um Wasser und Waschmittel zu sparen, hat sich inzwischen bei den Unternehmen und den KundInnen durchgesetzt. Auf beiden Seiten gibt es aber noch viel Potenzial, um sorgsamer mit der Ressource Wasser umzugehen: technisch, praktisch, kontextsensitiv.

  • Hotellerie- und Gastronomie-Unternehmen haben eine Strategie für den sparsamen Umgang mit Wasser im eigenen Betrieb und in der Lieferkette.
    Bei Neuinvestitionen und Sanierungen setzten sie auf Wasserspartechnik und -technologie.
  • Sie verfügen über ein ökologisches Ab- und Brauchwassermanagement und bestellen, wo nicht öffentlich vorhanden die Infrastruktur dafür.
    Sie berücksichtigen in der Angebotsgestaltung die Wasserverfügbarkeit vor Ort und sehen in wasserarmen Regionen von wasserintensiven touristischen Infrastrukturen ab.
  • MitarbeiterInnen des Unternehmens und der Partnerunternehmen erhalten die nötige Weiterbildung, um den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser in allen organisatorischen und praktischen Abläufen umzusetzen.
    KundInnen werden proaktiv informiert über die Wassersituation vor Ort, die Wasserstrategie des Unternehmens sowie über Möglichkeiten, ihren Beitrag gegen die Verschwendung und Verschmutzung von Wasser zu leisten.
  • Betriebe evaluieren und verbessern systematisch die ökologische und ökonomische Wirkung ihres Wassermanagements.
  • In Regionen, wo Wasser ein knappes Gut ist, arbeiten Tourismusunternehmen mit lokalen Behörden, Berufsorganisationen und ExpertInnen zusammen, um allen Stakeholder-Gruppen einen sicheren Zugang zu Wasser zu gewährleisten und neue Projekte zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser aufzugleisen.

Zum Beispiel: Wasser sparen in Kapstadt

Die 4-Millionen-Stadt Kapstadt leidet seit einigen Jahren immer wieder unter akuter Wasserknappheit. Die Tourismusbranche übernimmt Verantwortung und sorgt dafür, dass die Gäste sparen wie die Einheimischen: damit es nicht zum „Tag Null“ kommt und der Kaptourismus, von dem direkt und indirekt rund 300‘000 abhängen, eine Zukunft hat.

DIE KONSUMENTINNEN WOLLEN ES WISSEN

Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen

Zu den Unterzielen

12.1: Den Zehnjahres-Programmrahmen für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster umsetzen, wobei alle Länder, an der Spitze die entwickelten Länder, Maßnahmen ergreifen, unter Berücksichtigung des Entwicklungsstands und der Kapazitäten der Entwicklungsländer

12.2: Bis 2030 die nachhaltige Bewirtschaftung und effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen erreichen

12.3: Bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten verringern

12.4: Bis 2020 einen umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und allen Abfällen während ihres gesamten Lebenszyklus in Übereinstimmung mit den vereinbarten internationalen Rahmenregelungen erreichen und ihre Freisetzung in Luft, Wasser und Boden erheblich verringern, um ihre nachteiligen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt auf ein Mindestmaß zu beschränken

12.5: Bis 2030 das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwendung deutlich verringern

12.6: Die Unternehmen, insbesondere große und transnationale Unternehmen, dazu ermutigen, nachhaltige Verfahren einzuführen und in ihre Berichterstattung Nachhaltigkeitsinformationen aufzunehmen

12.a: Die Entwicklungsländer bei der Stärkung ihrer wissenschaftlichen und technologischen Kapazitäten im Hinblick auf den Übergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern unterstützen

12.b: Instrumente zur Beobachtung der Auswirkungen eines nachhaltigen Tourismus, der Arbeitsplätze schafft und die lokale Kultur und lokale Produkte fördert, auf die nachhaltige Entwicklung entwickeln und anwenden 

Was kann der Tourismus beitragen?

In den letzten Jahren sind die Bemühungen vorangeschritten, im Dschungel von Tourismuszertifikaten und -labels etwas mehr Durchblick zu schaffen. Der Globale Rat für Nachhaltigen Tourismus GSTC hat für Hotels, Tour Operator und Destinationen in breiter Abstimmung mit verschiedenen Stakeholdern Nachhaltgkeitskriterien entwickelt und akkreditiert auf dieser Grundlage Zertifizierungsprogramme, welche diesen Kriterien entsprechen. Durch dieses Akkreditierungssystem fällt es Tourismusunternehmen leichter, herauszufinden, wie sie die Sozial- und Umweltwirkung ihrer Tätigkeiten messen und ihren Nachhaltigkeitsausweis verbessern können und welches Nachhaltigkeitszertifikat sie auf diesem Weg am besten unterstützt.

Das Unternehmen auf eine nachhaltige Reise zu schicken, ist aber nur der erste Teil des Abenteuers. Unternehmen, die bei der Kundschaft mit Nachhaltigkeit punkten wollen, müssen weiter gehen und die Art und Weise verbessern, wie sie kommunizieren, was sie tun. Viele Reisende möchten grün und fair unterwegs sein, finden aber die nötigen Angaben bei den Anbietern nicht. Nachhaltigkeitslabels und -zertifikate weisen die Nachhaltigkeitsbemühungen aus, aber die richtige Kommunikation verstärkt deren Wirkung.

Zum Travindy-Guide.

Zum Beispiel: Bulungula Lodge

Zwei Prinzipien sind bis heute wegleitend für den Betrieb der Bulungula Lodge im Eastern Cap Südafrikas: Der Schutz und die Restaurierung von Flora und Fauna durch eine Kreislaufwirtschaft sowie die ländliche Gemeindeentwicklung. Dave Martin, Gründer der Bulungula Lodge, berichtet von den Anfängen und Entwicklungen in der von der Xhosa-Dorfgemeinschaft betriebenen Lodge.

Zum Video

Eine intakte Umwelt ist unverzichtbar zur Erreich aller Nachhaltigkeitsziele

Der sorgfältige Umgang mit Land- und Wasser-Ökosystemen und der Schutz der Biodiversität sind unverzichtbar, um weitere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Versteppung und Wüstenbildung, Verschmutzung und Überfischung der Meere entziehen immer mehr Menschen, vor allem im globalen Süden, die Existenzgrundlage. Intakte Ökosystem sind eine Voraussetzung, um Armut und Hunger überall auf der Welt zu beseitigen (Ziel 1 und 2) und allen Menschen ein gesundes Leben zu ermöglichen (Ziel 3).

Der Schutz natürlicher Ressourcen ist ein Bestandteil des Klimaschutzes. Innovative Projekte, um den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, sind existentiell und unterstützen Betroffene dabei, ihren Lebensunterhalt zu sichern und ihre Zukunft zu gestalten (Ziel 13).