"Child-Protection Code Organization" begann als Projekt von "End Child Prostitution, Child Pornography and Trafficking of Children for Sexual Purposes International" (ECPAT international). Es wurde als Instrument der unternehmerischen Sozialverantwortung für die Tourismusbranche entwickelt und ist eine von der Branche angestossene Multistakeholderinitiative. Ziel ist es, die Branche für den Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung und für die Meldung der Täter zu gewinnen. Der Code wird von der Welttourismusorganisation UNWTO sowie von vielen Regierungen unterstützt. Inzwischen haben fast 1’000 Unternehmen in rund 35 Ländern den Code unterzeichnet. Dafür mussten sie eine entsprechende ethische Unternehmensstrategie einführen, das Personal in den Herkunfts- und Zielländern weiterbilden, Vertragsklauseln für Zulieferer einführen, welche an der gemeinsamen Verurteilung der sexuellen Ausbeutung von Kindern festhalten, Reisende über Kataloge, Infokarten, Broschüren, Inflight-Videos usw. informieren, die lokalen „Schlüsselpersonen“ in den Destinationen sensibilisieren und jährlich über die Bemühungen berichten.
Jetzt soll in der südafrikanischen Tourismus- und Gastgewerbeindustrie das Bewusstsein über die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus sowie über den Code als Mittel zur Prävention und zur Meldung von Fällen gefördert werden.
Branche ist in Südafrika bereit, etwas zu tun
Zwar wird Kindersextourismus nicht besonders mit Südafrika in Verbindung gebracht. Doch lassen die nach 1994 gestiegenen Armutszahlen und die wachsende Ungleicheit vermuten, dass Zehntausende von Kindern von sexueller und anderen Arten von Ausbeutung bedroht sind. SüdafrikanerInnen und ausländische Besucher könnten wissentlich oder unwissentlich an der Ausbeutung teilhaben, zum Beispiel indem sie mit minderjährigen Sexarbeiterinnen Verkehr haben oder indem sie von einem Händler kaufen, der Kinder als ArbeiterInnen missbraucht.
FTTSA hat von lokalen Akteuren wir dem Nationalen Departement für Soziale Entwicklung und Tourismus, South African Tourism, dem Tourism Business Council of South Africa sowie von der UNICEF, der ILO und Childline South Africa das Mandat erhalten, den Code in Südafrika einzuführen. Jennifer Seif, Geschäftsführerin von FTTSA, ist gewähltes Direktionsmitglied der internationalen Code-Organisation mit Sitz in Stockholm und dem Sekretariat in New York. Bis Juni 2010 möchte FTTSA mindestens 10 Branchenführer als Unterzeichner des Codes gewinnen. Die ersten Unterzeichner werden an einer Pressekonferenz im Zusammenhang mit einer breiteren Kampagne zum Schutz der Kinder während der FIFA WM 2010 besonders hervorgehoben.
Gemäss Seif sind die führenden Hotelgruppen, Reiseveranstalter, Reisebüros, Mietwagengesellschaften Airlines und anderen Tourismusunternehmen in Südafrika bereit, den Verhaltenskodex anzunehmen, um ihren Teil der Verantwortung zum Schutz der gefährdeten Kinder zu übernehmen.    
www.fairtourismsa.org.za; Medienmitteilung vom 09.05.2010