
Tourismus auf den Seychellen: Nicht genug für alle da
Die Seychellen gelten als Rückzugsort für Luxustouristen mit grünem Gewissen. Als eines der ersten Länder weltweit hat die Inselnation den Naturschutz in ihrer Verfassung verankert, mehr als die Hälfte der Landfläche ist geschützt. Und trotzdem ist auch hier nicht alles so perfekt wie es scheint: Ein Grossteil der Riffe ist von Korallenbleiche betroffen, Meeresschildkröten finden kaum noch unbebaute Buchten, wo sie ihre Eier sicher ablegen können und vom Menschen eingeführte, invasive Tierarten verdrängen einheimische. Der Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung tragen zusätzlich zum Sterben des sensiblen Ökosystems bei.
Hotelketten und reiche Investoren aus dem Ausland haben sich die schönsten Orte auf den Inseln ausgesucht, um Luxusresorts und -immobilien zu errichten – ungeachtet der Folgen, die diese Bebauung mit sich bringt. Die Tragfähigkeit der Inseln ist mittlerweile stark ausgereizt. Die Regierung der Seychellen hat dies zugelassen, oftmals sogar willkommen geheissen.
Die Seychellen befinden sich in einer schwierigen Lage: Einerseits möchte man den Ansprüchen der TouristInnen gerecht werden, andererseits die eigene Nachhaltigkeit verbessern. Diese zwei Bedürfnisse sind nicht so leicht zu vereinen, die Nachhaltigkeit muss zugunsten des Luxus oft hintenanstehen. Gäste eines Fünf-Stern-Hotels erwarten nun mal mehr als nur Fisch- und Kokos-Currys.
Lesen Sie jetzt den gesamten Artikel von Win Schumacher in der Süddeutschen Zeitung.