Tourismus und Impfgerechtigkeit
In Deutschland fühlt sich der Sommer schon etwas mehr so an, wie wir ihn kannten, bevor ein ansteckendes Virus sich per Flugzeug und Schiff rasend schnell um die Welt ausbreitete. Doch dieses Gefühl trügt, wenn man den Blick auf die Weltregionen weitet, die noch weit davon entfernt sind, große Teile ihrer Bevölkerung zu impfen. In Asien, Afrika und Lateinamerika gehen die Infektionszahlen weiter rasant nach oben. Betroffen sind jetzt im Winter der Südhalbkugel auch Länder, die 2020 mit sehr niedrigen Inzidenzen aufgefallen sind, wie ganze Regionen Ostafrikas oder Südost-Asiens. Dort warten einige Länder noch auf die ersten ersehnten Impfdosen – von einer dynamischen Impfkampagne ganz zu schweigen.
Beeinflusst die Impfgeschwindigkeit einzelner Länder ihre Position auf der touristischen Weltkarte? Ja, 2021 auf jeden Fall! Das belegt Artikel zu Impfpriorisierungen im Tourismus im aktuellen Newsletter der Arbeitsstelle Tourism-Watch von Brot für die Welt in Berlin. Darin wird auch beschrieben, dass sich Länder nicht vollständig in Sicherheit wiegen können, während anderen der Impfstoff weiter fehlt.
Weitere spannende Beiträge im Tourism-Watch-Newsletter zu Tourismus und Impfgerechtigkeit belegen mit Beiträgen aus der Türkei und der Dominikanischen Republik, dass das bevorzugte Impfen der Hotelangestellten und Restaurantmitarbeitenden keine Strategie, sondern nur eine wirtschaftliche Notmaßnahme ist. "Um dauerhaft den Tourismus zum Laufen zu bringen und zwar so, dass er in Zukunft krisensicherer ist und Alle vor Ort profitieren, muss mehr her als eine sektorale Impfkampagne. Es braucht nachhaltige Tourismusstrategien und globales Engagement zur Produktion und fairen Verteilung von Impfstoffen ", schreibt Tourism-Watch im Editorial.