Tourismus und Nachhaltigkeit in der EU: EU-Politik gefordert!
Erstmals untersucht die Europäische Umweltagentur (EUA) die Auswirkungen des Tourismus auf die Umwelt in Europa. Ihr jüngst veröffentlichter Bericht „Umweltsignale 2001“ zeigt klar, dass der Tourismus wesentlich zum Verbrauch an Fläche, Wasser und Energie in Europa beiträgt und über den touristischen Verkehr zu den Mitverursachern des Klimawandels zu zählen ist. „Der Tourismus stellt eine rasch wachsende Quelle negativer Auswirkungen auf natürliche Ressourcen und die Umwelt dar. Europa zählt zu den weltweit beliebtesten Tourismusdestinationen, und die Welttourismusorganisation rechnet damit, dass sich die Ankünfte in Europa bis zum Jahr 2020 auf 720 Millionen verdoppeln werden. Die Reisege-wohnheiten verändern sich mit immer mehr Urlauben pro Jahr, kürzeren Aufenthalten, grös-seren Reiseentfernungen sowie mehr Zweitwohnungen mit geringeren Auslastungsraten. Das Fehlen einer EU-Politik erschwert die Entwicklung eines gemeinsamen Rahmens zur Lösung dieser Probleme“, so das Fazit der EUA. Die Resultate der EUA unterstreichen die Forderung nach einer koordinierten Strategie für eine nachhaltige Tourismuspolitik in Europa, welche die Naturfreunde Internationale gemeinsam mit elf Umwelt- und tourismuskritischen Organisationen – darunter der Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung – im Herbst 2000 der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten unterbreitet haben (vgl. akte-Kuna 4/2000). Der Be-richt der EUA bekräftig aber auch die Forderung der Naturfreunde Internationale an die EU nach einem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht für den europäischen Tourismus, der die Aus-wirkungen des Tourismus laufend überprüft und die Basis einer Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus bilden soll. /plus
Quellen: Pressemitteilung der International Friends of Nature vom 5.6.2001; EUA/EEA-Pressemitteilung vom 29.5.2001. Vollständiger Bericht unter http://reports.eea.eu.int/signals-2001/index_html