Das Goldene Dreieck zwischen Thailand, Burma und Laos zieht mit seiner opiumanrüchigen Vergangenheit und den «pittoresken Bergvölkern» seit Jahren gewaltige Touristenströme an. Weit über das Gebiet hinaus wird nun eine neue Wirtschaftsregion zügig erschlossen. Das Wirtschaftsviereck, begrenzt durch die Städte Chiangrai im Norden Thailands, Kengtung in den Shan-Staaten Burmas, Chiangrung (Jinghong) in Südchina und Louang Namtha, einer Provinz im Norden von Laos, wurde in den vergangenen zwanzig Jahren nur selten von westlichen Reisenden besucht und war für den Tourismus weitgehend gesperrt. Das soll sich jetzt ändern mit dem massiven Ausbau der Verkehrs- und Handelswege, die auch dem Tourismus zugute kommen.
Die malerisch gelegene Präfektur Sipsongpanna mit einer Vielzahl von ethnischen Minderheiten, darunter vor allem auch Thai-Völkern, wird zu einem Tourismuszentrum ausgebaut. Die Provinzregierung von Yunnan will von den internationalen Touristenströmen profitieren, die – aus Thailand kommend – in diesem Gebiet erwartet werden und lud thailändisches Kapital ein, in Hotels und anderen touristischen Bereichen zu investieren. Die Flughäfen von Kunming und Chiangrung (Sipsongpanna) werden gerade ausgebaut, der Mekong wird schiffbar gemacht. Schon im nächsten Jahr werden bis zu 2,5 Millionen TouristInnen in Sipsongpanna erwartet.
Ein thailändisch-chinesisches Joint-venture mit Sitz in Jinghong (Yunnan) will demnächst ein Vergnügungszentrum mit Casino, Hotel und Cabaret im grenznahen Gebiet von Mong La in den Shan-Staaten Burmas in Betrieb nehmen. Zur Zeit fahren 10 bis 20 Busse mit rund 100 Passagieren täglich von China über die Grenze nach Mong La, doch wird mit dem Ausbau der Transportstrecken und der Infrastruktur in der Region ein massiver Aufschwung der Tourismusindustrie erwartet.

Südostasien Informationen 3/94; New Frontiers Bangkok July 1994 (s.a. Kurznachrichten 2: Tourismusförderung im Mekong-Becken); Bangkok Post 5.5.94/cp