Der Bruno Manser Fonds präsentierte am 18. Juni  im Umweltministerium in Kiew einen 50-seitigen Forschungsbericht über ein geplantes Mega-Skiresort in den ukrainischen Karpaten. Das Projekt beinhaltet unter anderem den Bau von 230 km Skipisten, 390 Ferienhäusern, 120 Restaurants und 60 Hotels im Svydovets-Massiv, das einige der letzten Buchenurwälder Europas beheimatet.

Der politisch brisante Bericht „The Svydovets Case“ zeigt auf, dass die ukrainische Firma Skorzonera LLC hinter dem Milliardenprojekt steht. Die zuständigen Behörden hatten bisher behauptet, das Projekt sei nicht mit privaten kommerziellen Interessen verbunden.

Skorzonera gehört den Oligarchen Igor Kolomoiski und Gennadi Bogoliubow, die in mehrere laufende Gerichtsverfahren in der Schweiz, Grossbritannien und der Ukraine verwickelt sind. Kolomoiski lebte mehrere Jahre in Genf und kehrte erst vor wenigen Wochen in die Ukraine zurück, nachdem der durch ihn unterstützte Kandidat Wolodimir Selenski zum neuen Präsidenten gewählt wurde. Auch Bogoljubow liess sich vor wenigen Jahren in Genf nieder.

Die Autoren des Berichts kritisieren das intransparente Verfahren bei der Planung des Resorts im ökologisch fragilen Bergmassiv, wo 93 bedrohte Tier- und Pflanzenarten, darunter Braunbären, Luchse, Auerhähne und der endemische Karpatenmolch leben.
Der fehlende Einbezug der lokal betroffenen Bevölkerung in das Projekt stelle einen klaren Verstoss gegen die von der Ukraine ratifizierte Aarhus-Konvention dar, die transparente Planungsverfahren vorschreibt.

Lukas Straumann, Geschäftsleiter des Bruno Manser Fonds, sagte: “Das Svydovets-Massiv liegt inmitten einer von Europas grössten intakten Naturlandschaften. Der Schutz dieses Gebiets hat internationale Bedeutung und muss von der Ukraine vorangetrieben und von der Schweiz unterstützt werden.“

Schweizer Institutionen wie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL engagieren sich seit über 20 Jahren in der vom Projekt betroffenen Region.