Bereits im März dieses Jahres zahlte der Fahrdienstleister Uber 10 Millionen Dollar für die Beilegung der Klage von 285 Frauen und 135 Männer und Frauen dunklerer Hautfarbe. Jetzt muss Uber noch einmal 7 Millionen Dollar an 56 Frauen zahlen, die am Arbeitsplatz sexuell belästigt wurden, sowie an 480 Frauen und Männer, die aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert wurden. Uber bevorzugte systematisch weisse Männer gegenüber andersfarbigen und gegenüber Frauen, wofür es ein internes Ranking gegeben haben soll.
Uber versucht im Hinblick auf den beabsichtigten Börsengang seinen Ruf zu verbessern. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Skandalen, nicht nur wegen unlauteren Wettbewerbs gegen Taxiunternehmer oder wegen aggressiver Steueroptimierung, sondern auch wegen unhaltbarer Arbeitsbedingungen, Übergriffen auf Frauen und der Diskriminierung dunkelhäutiger Frauen und Männer.
Uber gelobt Besserung. Mitgründer Travis Kalanick, der das Start-up in Rekordzeit zu einem 60 Milliarden schweren Unternehmen gemacht hatte, musste im Juni letzten Jahres gehen. Seine abschätzigen Bemerkungen über Frauen sowie sich häufenden Skandale wurden zur Hypothek für das Unternehmen. Allerdings sitzt Kalanick immer noch im Aufsichtsrat und hält Anteile an Uber. Anfang Juli musste auch die Personalchefin von Uber, Liane Hornsey, den Hut nehmen. Eine Untersuchung war zum Ergebnis gekommen, dass sie Beschwerden über sexuelle Übergriffe und rassistische Diskriminierung im Unternehmen systematisch ignoriert hatte.