Übermorgen ist Anpfiff an der Fussball-WM 14 in Brasilien, und es gilt auch hier: Don’t look away – Nicht wegschauen!
Die brasilianische Bundespolizei geht davon aus, dass allein im Prostitutionsgeschäft über 250’000 Kinder in Brasilien involviert sind.
Eine Verbindung zwischen der WM 2014 und sexueller Ausbeutung von Kindern kann nicht direkt gezogen werden, dennoch erhöht die steigende Zahl von Touristen und die knapp drei Millionen Helfenden die Gefahr der kommerziellen sexuellen Ausbeutung von Kindern.
Aktiver Kinderschutz in Reiseländern: Neue deutsche Meldeplattform www.nicht-wegsehen.net
Am 27. Mai 2014 ist die deutsche Meldeplattform www.nicht-wegsehen.net online gegangen! Sie bietet Reisenden die Möglichkeiten, Beobachtungen über Situationen, in denen der Kinderschutz bedroht ist, an ECPAT oder das Bundeskriminalamt zu melden. Die Internetplattform ist Teil des europäischen Projektes "Don’t look away!", in dessen Rahmen nationale Meldemechanismen entwickelt und bekannt gemacht werden. Mit der Kampagne "Don’t Look Away!" möchte ECPAT* zusammen mit Brasilien auf die Risiken aufmerksam machen und Touristen und Fans ermutigen, sich gegen die Ausbeutung von brasilianischen Kindern einzusetzen. Die brasilianischen Fussballer Kaká und Juninho unterstützen die Kampagne und machen sich stark, dass Fans auch während der WM 2014 verantwortungsvoll bleiben sollen.
Mit der Hotline 1 0 0 haben die Touristen vor Ort die Möglichkeit, einen allfälligen Verdacht auf kommerzielle sexuelle Ausbeutung zu melden. Auch können Touristen und Fans aus ganz Europa auf der Homepage www.reportchildsextourism.eu Auffälliges melden, um sich gemeinsam für den Schutz von Kindern in Brasilien einzusetzen.
In der Schweiz besteht mit der Kampagne "Nicht wegsehen – www.stopchildsextourism.ch" schon seit einigen Jahren die Möglichkeit, mit einer Meldung Kinder weltweit zu schützen, denn Kinder sollen in Würde aufwachsen können.
Das Meldeformular für Verdachtsfälle wurde von der Fachstelle ECPAT der Stiftung Kinderschutz Schweiz zusammen mit dem Bundesamt für Polizei (fedpol) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) konzipiert. Denn neben Regierung, Tourismusverbänden und NGOs sind Touristen oder Fans wichtig im Kampf gegen die kommerzielle sexuelle Ausbeutung.
Jede Meldung bedeutet eine Hilfe für Kinder.
Deshalb bitten wir Sie – ob im Stadion in Rio de Janeiro, nach dem Spiel in einer Bar oder mit dem Rucksack irgendwo auf der Welt – sehen Sie nicht weg und nehmen Sie ihre Beobachtungen ernst. Und falls Ihnen etwas verdächtig erscheint, öffnen sie die Website www.stopchildsextourism.ch und geben Sie im Meldeformular alles ein, was Sie wissen. Das Bundesamt für Polizei kümmert sich danach um Ihre Meldungen.
*ECPAT Switzerland ist die nationale Vertretung von ECPAT International und setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche nicht sexuell ausgebeutet oder Opfer von Kinderhandel werden. Organisatorisch gehört ECPAT Switzerland zum Kinderschutz Schweiz.
ECPAT steht für:
"End Child Prostitution, Child Pornography And Trafficking of Children for Sexual Purposes" – in diesem Sinne kämpft ECPAT gegen alle Formen der sexuellen Ausbeutung von Kindern Jugendlichen.