Der prominente Umweltschützer und Mitglied der Dominikanischen Akademie der Wissenschaften Luis Carvajals protestierte am 8. März gegen den Entscheid der Regierung vom Vortag, internationalen Hotelketten den Bau eines Tourismus-Resorts mit 15’000 Zimmern in der im Südwesten liegenden Bahía de las Aguilas (Adlerbucht) zu erlauben. Diese malerische Bucht ist Nistplatz verschiedener gefährdeter Meeresschildkrötenarten und Teil eines Naturschutzgebiets. Stillgelegt wurde auch eine Bauxitmine in der benachbarten Bucht Cabo Rojo, die ebenfalls touristisch erschlossen werden soll.
Nach 17 Jahren heftigem Seilziehen verkündete Regierungsminister José Ramón Peralta am 7. März, die Regierung gebe grünes Licht für die Umsetzung des ehrgeizigen Plans auf dem umkämpften und unberührten Strand. Viele sehen das Projekt als Tor zur Entwicklung der verarmten Region.
Doch Luis Carvajals warnt, Umweltschützer würden keinen weiteren Angriff und keine weiteren illegalen Geschäfte im Jaragua Nationalpark und insbesondere in der Bahía de las Aguilas tolerieren. Die Umwelt- und Sozialbewegungen, die organisierten Gemeinschaften und die Bevölkerung im Allgemeinen verfolgten wachsam alle Versuche, die Umwelt- und Naturschutzgesetze zu umgehen. "Wir hoffen, dass es sich bei dieser Medienmitteilung der Regierung um einen internen Fehler beim Gang an die Öffentlichkeit oder um ein Missverständnis des Journalisten handelt, und nicht etwa um die Absicht, die Gesetz 202-04 über Naturschutzgebiete und 64-00 zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen zu verletzen", so Carvajals. "Denn sonst bedeutete diese Regierungsankündigung ein neuer Angriff auf die Naturschätze des Landes, eine Verletzung des Naturschutzes und ein eklatanter Machtmissbrauch."