„Kooperation im Angebotssektor, der Aufbau einer regionalen Identität, in welcher Gäste sich wohlfühlen, und das regionale Konzept einer nachhaltigen, touristischen Bewirtschaftung, das den Ortsansässigen Hoffnung auf eine gute Zukunft gibt, werden wohl über Erfolg oder Misserfolg im künftigen Tourismus entscheiden.“ So lautet eine der Kernaussagen des Projektes „Unterwegs sein im Pilgerjahr 1999“, das Thomas Schweizer von den Reformierten Kirchen Bern-Jura am 28. Mai 1999 anlässlich einer Medienorientierung vorstellte. Die von der Volkswirtschaftskammer Berner Oberland iniitierte Bewegung rund um die neu restaurierten Jakobspilgerwege hat Pioniercharakter. Gemeinsam und überregional vernetzt machen sich wirtschaftliche, kulturelle und kirchliche Kreise der Regionen Berner Oberland, Bern Gantrisch und Obwalden auf die Suche nach neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten und einer tragfähigen Identität ihrer Region. Ein „leises, sinnfindendes Tourismussegment“ soll nach der Vorstellung der InitiantInnen daraus entstehen. Dass die alten Jakobswege im Mittelpunkt des Projekts stehen, ist kein Zufall. Der Europarat hat sie rechtzeitig für das Heilige Jahr von Santiago de Compostela (1999) zu Kulturgütern Europas erklärt. Mit dem Gemeinschaftsprojekt, das im März 1999 offiziell begann und bis ins Jahre 2001 andauern soll, wollen die InitiantInnen im Berner Oberland das Bewusstsein und die Infrastruktur für einen neuen Tourismuszweig der Langsamkeit entwickeln. Zusammen mit der Region Bern Gantrisch haben sie 1998 den Förderpreis der Arbeitsgemeinschaft für das Berggebiet (SAB) erhalten. Entlang der Wegstrecken werden dieses Jahr 150
Veranstaltungen zum Thema „auf Wegen gehen“, „am Weg begegnen“ und „am Weg verweilen“ realisiert. Eine davon ist die Tagung „Sinnstiftender Tourismus? Kirche und Tourismus im Dialog“, die am 6. September 1999 in Interlaken stattfindet./frei
Für weitere Informationen: Kirchlicher Dienst in Tourismus und Gastgewerbe, Pfr. Thomas Schweizer, Schwarztorstrasse 20, 3001 Bern, Tel. 031 385 16 15, Fax 031 385 16 20 (siehe auch Hinweis unter Veranstaltungen)
Quellen: Mediendokumentationen vom 26.8.1998 und 28.5.1999; Wendekreis 5/99; Interview mit Thomas Schweizer