Basel, 10.03.2009, akte/ Die Beziehungen der Mission und der Handelsgesellschaften zu Afrika haben in Basel Spuren hinterlassen. Aber auch wo das reale Afrika gar nie war, gibt es Spuren: Vorstellungen von diesem fernen, exotischen Kontinent wurden in die Mauern des Münsters gemeisselt. Anderswo wurde die in Basel herrschende Vorstellung vom barbarischen, exotischen Afrika inszeniert – zum Beispiel mit Völkerschauen im Basler Zoo. „Afrika und die Afrikaner/-innen wurden als “das Andere“ definiert“, steht in der Broschüre zu lesen. Sei es bei den afrikanischen Frauen, die als „wild“ und „unkultiviert“ faszinierten, oder in der Jugendliteratur bei Tim und Struppi oder bei Globi im Kongo.
In mehreren Semestern haben Studierende des Zentrums für Afrikastudien in Basel etwas von dieser langen und reichen Geschichte zwischen Basel und Afrika aufgearbeitet und der Öffentlichkeit letztes als Stadtrundgang zugänglich gemacht. Das touristische Angebot hatte trotz bescheidenem Werbeaufwand sehr guten Erfolg. Für alle, die an der Stadtsafari nicht teilnehmen konnten, bietet sich mit der vorliegenden, hübsch gestalteten Broschüre eine zweite Möglichkeit. Da werden Konzepte vorgestellt, Orte mit Lebensgeschichten verknüpft, auch die weniger erfreulichen Beziehungen zwischen der Basler Textilindustrie, Banken, Handelshäusern und Sklavenhandel aufgedeckt, die das Fundament für den heutigen Wohlstand in Basel legten. Dabei wird auf ein einfaches Opfer-Täter-Bild verzichtet, die vorgestellten AfrikanerInnen werden als AkteurInnen vorgestellt. Mit dem Thema der Anti-Apartheid-Bewegung in Basel zeigt die Broschüre die lange Geschichte zwischen Basel und Afrika bis in die jüngste Vergangenheit auf.

Verein Frauenstadtrundgang Basel, Zentrum für Afrikastudien Basel: Stadtsafari – Afrika in Basel, Basel 2008, Broschüre, 31 Seiten Englisch/Deutsch mit s/w-Abb.

Zu beziehen bei: Verein Frauenstadtrundgang Basel, Steinengraben 5, Postfach 1406, CH-4001 Basel, Frauen-Stadtrundgang@unibas.ch

Die Publikation basiert auf Beiträgen von: Angélique Keller, Anke schürerries, Ariane Russi, Chantelle Kley-Gomez, Christine Giustizieri, Dominic Urwyler, Elke Seibert, Fabian Birrer, Franziska Rüedi, Ingela Eklund, Isabelle Bandi, Joël Muhizi Hkizimana, Luregn Lenggenhager, Marco Luterbach, Michela Seggiani, Nadia Rietschi, Nadja Mèller, Roxane Kübler, Rodrigo Schaulin, Sarah Lages Werlen, Susanna Papa, Stephanie Bishop, Timoteus Mashuna, Veit Arlt.