Am 20. November hat die Finanzkommission des Nationalrats Kürzungen von über 115 Millionen Franken bei der Entwicklungszusammenarbeit gutgeheissen. Damit verhindert sie ein ernsthaftes Engagement der Schweiz für eine globale nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Agenda 2030. Entwicklungs- und Umweltorganisationen kritisieren die geplanten Kürzungen.
An ihrer Pressekonferenz informierte die Finanzkommission des Nationalrats am 20. November über ihren Budget-Beschluss 2016: Sie akzeptiert die vom Bundesrat vorgeschlagenen Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit von über 115 Millionen Franken. Damit verpasst sie es, den Parlamentsbeschluss von 2008 umzusetzen, jährlich 0.5 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit auszugeben.
Gemeinsam mit allen UNO-Mitgliedsstaaten hat die Schweiz Ende September 2015 in New York die Agenda 2030 verabschiedet. Diese setzt mit 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung einen universellen politischen Rahmen, der alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt: Soziales, Umwelt und Wirtschaft. Die Schweiz hat sich stark dafür eingesetzt, dass diese Agenda zustande kam. Neben den klassischen Zielen der Entwicklungszusammenarbeit (Armutsbekämpfung, Bildung, Gesundheit) wurden darin auch zentrale Umweltanliegen wie beispielsweise der Schutz der Ökosysteme oder der Erhalt der Biodiversität aufgenommen. Diese zusätzlichen Aufgaben sind nur möglich mit zusätzlichen Mitteln. Nur so kann die Schweiz einen ernsthaften Beitrag an die Agenda 2030 leisten. Mit den massiven Kürzungen verspielt die Schweiz ihre Glaubwürdigkeit auf internationaler Ebene. Für Alliance Sud, BirdLife Schweiz, Greenpeace, Pro Natura und WWF Schweiz sind sie nicht akzeptabel.

Die Schweiz spart sich die Welt Update 04.12.2015, alliancesud.ch/
Der Nationalrat hat heute im Voranschlag des Bundesbudgets 2016 drastische Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit akzeptiert. Damit verpasst er es, dem Raubbau bei den Entwicklungsgeldern einen Riegel zu schieben. Denn in seinem Stabilisierungspro­gramm für 2017-2019 sieht der Bundesrat weitere Einsparungen bei der internationalen Zusammenarbeit vor.
Kürzlich gab der Bundesrat die Details seines Stabilisierungsprogramms 2017-2019 bekannt. Dieses soll zu 20-25% auf Kosten der internationalen Zusammenarbeit gehen. Damit verab­schiedet sich der Bundesrat nicht zuletzt auch vom Ziel des Parlaments, jährlich 0.5% des Brut­tonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungszusammenarbeit einzusetzen.
Ende September feierte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga an der Uno-Vollversamm­lung die Verabschiedung der Agenda 2030 für die nachhaltige Entwicklung als "historische Übereinkunft". Mit der Annahme der Agenda 2030 bekräftigte die Schweiz auch ihr Verspre­chen, 0.7% des BNE für Entwicklungszusammenarbeit bereitstellen zu wollen.
Anstatt die Gelder weiter zu erhöhen, kürzt der Bundesrat aber bereits im Bundesbudget 2016 massiv bei der Entwicklungszusammenarbeit. Der neu zusammengesetzte Nationalrat hat es heute verpasst, diesen Sparvorhaben auf Kosten der Ärmsten ein Ende zu setzen. Anstatt die vorgesehenen Kürzungen rückgängig zu machen, akzeptierte er – wie montags bereits der Ständerat – den Voranschlag des Bundesrats.
Alliance Sud – die entwicklungspolitische Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Hilfswerke Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks – kritisiert diesen Entscheid als kurzsichtig und unsolidarisch. "Eine politisch stabile und ökologisch nachhaltige Welt ohne Armut ist auch für die Schweiz wichtig", betont Eva Schmassmann, Entwicklungsexpertin bei Alliance Sud, "eine Mehrheit des neu gewählten Parlaments scheint jedoch eine kurzsichtige Sparpolitik dem langfristigen Interesse der Schweiz an einer solidarischen Weltordnung vorzu­ziehen. Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen sollte die Schweiz ihre Hilfe im Gegenteil ausbauen."
 

Die Schweiz spart sich die Welt Update 04.12.2015, alliancesud.ch/
Der Nationalrat hat heute im Voranschlag des Bundesbudgets 2016 drastische Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit akzeptiert. Damit verpasst er es, dem Raubbau bei den Entwicklungsgeldern einen Riegel zu schieben. Denn in seinem Stabilisierungspro­gramm für 2017-2019 sieht der Bundesrat weitere Einsparungen bei der internationalen Zusammenarbeit vor.
Kürzlich gab der Bundesrat die Details seines Stabilisierungsprogramms 2017-2019 bekannt. Dieses soll zu 20-25% auf Kosten der internationalen Zusammenarbeit gehen. Damit verab­schiedet sich der Bundesrat nicht zuletzt auch vom Ziel des Parlaments, jährlich 0.5% des Brut­tonationaleinkommens (BNE) für Entwicklungszusammenarbeit einzusetzen.
Ende September feierte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga an der Uno-Vollversamm­lung die Verabschiedung der Agenda 2030 für die nachhaltige Entwicklung als "historische Übereinkunft". Mit der Annahme der Agenda 2030 bekräftigte die Schweiz auch ihr Verspre­chen, 0.7% des BNE für Entwicklungszusammenarbeit bereitstellen zu wollen.
Anstatt die Gelder weiter zu erhöhen, kürzt der Bundesrat aber bereits im Bundesbudget 2016 massiv bei der Entwicklungszusammenarbeit. Der neu zusammengesetzte Nationalrat hat es heute verpasst, diesen Sparvorhaben auf Kosten der Ärmsten ein Ende zu setzen. Anstatt die vorgesehenen Kürzungen rückgängig zu machen, akzeptierte er – wie montags bereits der Ständerat – den Voranschlag des Bundesrats.
Alliance Sud – die entwicklungspolitische Arbeitsgemeinschaft der Schweizer Hilfswerke Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks – kritisiert diesen Entscheid als kurzsichtig und unsolidarisch. "Eine politisch stabile und ökologisch nachhaltige Welt ohne Armut ist auch für die Schweiz wichtig", betont Eva Schmassmann, Entwicklungsexpertin bei Alliance Sud, "eine Mehrheit des neu gewählten Parlaments scheint jedoch eine kurzsichtige Sparpolitik dem langfristigen Interesse der Schweiz an einer solidarischen Weltordnung vorzu­ziehen. Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen sollte die Schweiz ihre Hilfe im Gegenteil ausbauen."