Verstärkter Kampf gegen den Kindersex-Tourismus
Die Reiseveranstalter Kuoni und Tui sowie die Hotelgruppe Accor haben den Pädophilen den Kampf angesagt. In Thailand testen sie gerade eine Software, die Hotelangestellten das Aufspüren von Kindersex-Touristen erleichtern soll. Daneben werden die Mitarbeitenden geschult. "Nachtportiers lernen, wie sie sich durchsetzen können, falls ein Gast einen Jugendlichen aufs Zimmer nehmen will. Hoteliers erhalten Adressen von Anlaufstellen bei Polizei oder Konsulaten, wo sie bei Verdacht Anzeige erstatten können", erklärt Matthias Leisinger, Verantwortlicher für Nachhaltigkeit bei Kuoni. Das Projekt wird von der Deutschen Entwicklungshilfe und dem Schweizerischen Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) finanziell unterstützt.
Der Reiseveranstalter Hotelplan ist im Pilotprojekt wegen der "finanziellen und personellen Ressourcen" nicht beteiligt. Mediensprecherin Anja Dobes weist jedoch darauf hin, dass sich Hotelplan wie Kuoni und Tui dem "Verhaltenscode zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung" unterstellt hat. Unter anderem verpflichtet dieser die Reiseanbieter zur Nulltoleranz bei Kindersex sowie zur Zusammenarbeit mit lokalen und den Schweizer Strafbehörden.
Weltweit werden Kinder schon im frühesten Alter missbraucht. Talia Bongni von der Stiftung Kinderschutz Schweiz schätzt, dass jährlich zwei Millionen Kinder Opfer von Kinderprostitution und -pornografie sind. In der Schweiz wird sexueller Missbrauch von Kindern auch dann verfolgt, wenn er im Ausland stattfand.