Mit dem offiziellen Tourismusjahr 1990 hat die Zahl der BesucherInnen (inkl. Geschäftsreisende) Vietnams jährlich um 20 Prozent zugenommen. Doch in den letzten Jahren ist der Kampf im Hotelbusiness härter geworden. In grösseren Städten verdrängen inzwischen Hotels von grossen Joint Ventures kleinere Betriebe. Zudem sind die TouristInnenankünfte seit 1995 ernsthaft zurückgegangen. Laut einem privaten Reiseveranstalter in Ho Chi Minh City liegt das Problem vor allem bei der fehlenden Werbung und der ungenügenden touristischen Infrastruktur. Da es schwierig ist ausländische TouristInnen anzuziehen, hofft man in der Branche nun auf mehr Binnentourismus. Es sind denn auch die Inlandreisen, die 1996 gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent zugenommen haben. Im Jahr 2010 will die Stadt Hanoi zu ihrem 1000. Geburtstag zwei Millionen erhoffte BesucherInnen unterbringen. Der Ausbau der touristischen Infrastruktur Hanois wird zwischen 3 und 4,8 Milliarden US
Dollar kosten. Pham Dang Cau, Direktor des Hanoi Tourism Department, sagt wachsende Tourismuszahlen voraus. Er ist sich allerdings der Klagen über den notorisch schwierigen Umgang mit der vietnamesischen Bürokratie bewusst.
Das Institute of Tourism Development Research empfiehlt, die ausländischen Investitionen an grosse Projekte zu leiten, die Erholungsgebiete, Golfplätze und anspruchsvolle Hotels beinhalten. Dazu gibt es eine Liste mit den 15 wichtigsten Tourismusprojekten, die bis zum Jahr 2010 entstehen sollen.

new frontiers, November 1997; new frontiers, October 1997/mg