Im Zuge des allgemeinen Wirtschaftsbooms in Vietnam wird auch die Tourismusbranche kräftig ausgebaut. Bis Ende 1993 flossen 1,75 Milliarden US‑Dollar an Direktinvestitionen in 155 Projekte dieses Wirtschaftszweigs. Damit bilden Hotels und Tourismus ‑ gleich nach der Industrie ‑ den zweitwichtigsten Sektor der sich insgesamt auf 7,5 Milliarden US‑Dollar belaufenden Investitionen ausländischer Anleger. Kein Wunder, wird doch für 1995 mit einer Verdoppelung der letztjährigen Besucherzahl von 670’000 Urlaubern aus Übersee gerechnet, und für das Jahr 2000 gar mit zwei Millionen. Allein Vietnam Airlines beförderte in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 900’000 Passagiere, darunter 350’000 TouristInnen. Angesichts solcher Zahlen stossen die Vietnamesischen Flughäfen an ihre Kapazitätsgrenzen und sollen erweitert werden. So ist der Ausbau des Noi‑Bai­ Flughafens der Hauptstadt vorgesehen. Die Kosten dieses Projekts werden auf insgesamt etwa 2,5 Milliarden US‑Dollar veranschlagt, was für Vietnam eine enorme Belastung bedeutet. Bereits haben sich neben einer vietnamesischen Firma die britische John Laing, die thailändische Pacific Mention sowie ein japanisches Unternehmen um den Auftrag beworben. Letzterem werden die grössten Chancen eingeräumt, da die japanische Regierung einen Kredit von 500 Millionen. US‑Dollar für die Flughafenerweiterung in Aussicht gestellt hat. Ebenfalls geplant ist der Ausbau des Tan‑Son‑Nhat‑Flughafens in Ho‑Chi­Minh‑Stadt, der im ersten Halbjahr 1994 1,1 Millionen Passagiere bediente. Um den Auftrag einer Durchführbarkeitsstudie für den Ausbau des Flughafens, der ca. 558 Millionen US‑Dollar kosten soll, bewerben sich bereits mehrere ausländische Firmen.
südostasien informationen 1/94 /4/94; L’Alsace 22.07.94; Tourism Industry in Vietnam, in Annals of Tourism Research, Vol.21, Nr.2/94/kg