Es ist gar nicht so einfach, gute Angebote für Kurzeinsätze zu finden. Freiwillige sollten die Finger lassen von internationalen Vermittlungsorganisationen, deren Geschäfte intransparent sind – was allzu oft vorkommt. Die Jahresrechnungen, die Leitlinien und Werbebotschaften vieler dieser Agenturen sind eher dazu angetan, zu blenden, und wenig hilfreich bei der Suche nach wahren und unabhängigen Informationen. Daher nutzen VoluntourIstInnen vermehrt Bewertungsplattformen, in der Hoffnung, dass diese mehr Transparenz in dieses Geschäft bringen. Doch leider täuschen sie sich, schreibt Sebastian Schmidt, ehemaliger Mitarbeiter bei Brot für die Welt, im lesenswerten Blog "Responsible Volunteering", der dieses Jahr online gegangen ist. 
Sebastian Schmidt leistete vor acht Jahren selbst einen Freiwilligeneinsatz in Kambodscha. Danach arbeitete er als Berater von Brot für die Welt für ein Voluntourismusprojekt in Kambodscha sowie für das von der Regierung gesponserte Freiwilligenprogramm "Weltwärts" in Kambodscha. Das Programm begleitete er als Projektassistenz während eines weiteren Jahres. Schmidt kennt die Freiwilligenarbeit- und Voluntourismusszene gut. In seiner Recherche zeigt er auf, dass die internationalen Voluntourismus-Bewertungsplattformen goabroad.com, gooverseas.com und abroadreviews.com mit Voluntourismus-Vermittlungsorganisationen und -Anbietern eng verbandelt sind, wie sie gegenseitig profitieren und wie sie offensichtliche Verbindungen abstreiten.
Viele internationale Voluntourismus-Vermittlungsorganisationen unterhalten nahe Beziehungen zu Bewertungsplattformen, einige der Plattformen sind gar von den Vermittlungsagenturen kontrolliert. Unternehmen und lokale Programme versuchen die Bewertungen wo immer möglich zu beeinflussen – was von anderen Tourismusbereichen sattsam bekannt ist. Dieser besorgniserregende Trend behindert die Tätigkeit ethisch arbeitender Vermittler und erschwert die Wahl nachhaltiger Programme aufgrund von Bewertungsplattformen. Die Plattformen fördern Voluntourismusprogramme oft aus den falschen Gründen: Wegen der Profite oder persönlicher Freundschaften statt aufgrund bewährter Standards.