Von Rio 1992 bis Rio 2012: Verdoppelung der internationalen Reisen
Basel, 20.06.2012, akte/ 2011 generierten allein die grenzüberschreitenden Reisen über eine Billion US Dollar Einnahmen. Gemäss dem World Travel & Tourism Council (WTTC) steht heute der Reiseverkehr gemessen an seinen direkten und indirekten Einkommenseffekten in der Höhe von rund 6 Billionen US Dollar für rund 9 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung, vor der Automobilindustrie (8,5 Prozent) und nicht mehr weit entfernt vom Bankensektor (11 Prozent), der in der letzten Krise mit unvorstellbaren Milliarden-Spritzen von der Politik "gerettet" werden musste. Laut den etwas zurückhaltenderen Einschätzungen der UNWTO trägt der Tourismus 5 Prozent zum Weltbruttoinlandprodukt bei, macht 6 Prozent der weltweiten Exporte und gar 30 Prozent der Dienstleistungsexporte aus und stellt mit rund 250 Millionen Jobs 8 Prozent der globalen Arbeitsplätze – damit gehört der Tourismus auch zu den wichtigsten Arbeitgebern der Welt.
Anfang der 1990er Jahre führten 31 Prozent der internationalen Reisen in Entwicklungs- und Schwellenländer; 2010 ist deren Anteil an den internationalen Ankünften auf 47 Prozent gewachsen, wobei sie dafür allerdings nur 36 Prozent der Einnahmen aus dem internationalen Tourismus verbuchen konnten. In 150 Ländern gehört der Tourismus gemäss UNWTO zu den wichtigsten fünf Exportzweigen, in 60 Ländern gilt er gar als wichtigste Exportbranche. Für einen Drittel der Entwicklungsländer und die Hälfte der am wenigsten entwickelten Länder (LDC) ist der Tourismus der wichtigste Devisenbringer.
Laut Einschätzung der UNWTO sind die Zukunftsaussichten des Tourismus trotz Krisen und Rezession ungebrochen: Für den Zeitraum 2010 bis 2030 rechnet sie mit einer weiteren Verdoppelung des internationalen Tourismus auf total 1,8 Milliarden grenzüberschreitende Reisen. Das Wachstum würde etwas bescheidener ausfallen als in den letzten Jahrzehnten, doch noch immer durchschnittliche jährliche Zuwachsraten von 3,3 Prozent aufweisen. Dabei würden die Zuwachsraten in den sogenannten "emerging economies" aus Asien, Lateinamerika, Zentral- und Osteuropa, dem östlichen Mittelmeerraum, dem Mittleren Osten und Afrika doppelt so hoch ausfallen wie in die traditionellen Tourismusdestinationen Europas, Nordamerikas und des Raumes Asien/Pazifik.