Der Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes wird seit 1972 jährlich an eine Gemeinde verliehen. Als besondere Ausnahme im Kulturerbejahr 2018 erhält kein Gemeinwesen, sondern erstmals eine Organisation der Zivilgesellschaft die begehrte Auszeichnung.
Die 2006 gegründete Stiftung Nova Fundaziun Origen und ihr Kulturfestival Origen haben ihren Mittelpunkt in Riom, einem Bergdorf im Bündnerischen Surses. Wie viele Ortschaften in den Randregionen der Schweiz sieht sich auch Riom mit dem Strukturwandel, der Abwanderung und damit vermehrt leerstehenden Gebäuden konfrontiert. Die Frage der Weiternutzung des Baubestandes ist nicht nur in Riom zur bestimmenden Herausforderung der Ortsentwicklung geworden.

Aus dem eigenen Kulturerbe eine Zukunft entwickeln 

Die wertvollen leerstehenden Gebäude im Dorf hat die Stiftung als Chance für die Zukunft erkannt. Anstatt einen neuen Kulturtempel für ihr erfolgreiches Festival zu planen, hat die Stiftung entschieden, das vorhandene Bauerbe als Alleinstellungsmerkmal zu pflegen und respektvoll neu zu bespielen.
Origen nutzt das gebaute Erbe in Riom als Resonanzboden, Handlungs- und Produktionsort der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem reichen Bestand an Liedern und Geschichten der Region. Die Stiftung versteht das Bergdorf dabei nicht als blosse Kulisse für ihr Festival, sondern strebt eine gezielte Aktivierung der vorhandenen Ressourcen vor Ort an.

Neue Perspektiven für den Tourismus im Berggebiet

Ausgehend vom eigenen kulturellen Erbe ist es Origen gelungen, eine Ausstrahlung weit über das eigene Tal hinaus zu entwickeln. Was in Riom produziert wird, findet seinen Widerhall im ganzen Kanton, in der Schweiz und weit über die Landesgrenzen hinaus. Modellhaft macht das Engagement der Stiftung deutlich, welche wirtschaftlichen Potenziale jenseits des Massentourismus im Berggebiet auf ihre Aktivierung warten.

Das Bauerbe neu belebt

Von Anbeginn suchte Origen Wege, um das vorhandene bauliche Erbe ebenso pragmatisch wie verantwortungsvoll für seine Zwecke nutzbar zu machen. Die symbolträchtige, aber seit Jahrzehnten leerstehende Burg Riom wurde zum wetterunabhängigen Spielort. Um einen ganzjährigen Betrieb zu ermöglichen, belebte die Stiftung das lange still ruhende Anwesen der Konditor-Familie Carisch neu: Die Scheune wurde zum Aufführungsraum, die Villa Carisch zum Foyer und Ort des Austausches. Das stillgelegte Schulhaus dient als Probelokal und Produktionsbüro. Weitere von langer Hand geplante Schritte werden folgen. 
> Hier finden Sie für weiterführende Informationen das Faltblatt zum diesjährigen Wakkerpreis als PDF.
> Eine handliche und reich bebilderte Publikation zum diesjährigen Wakkerpreis mit Beiträgen auf Deutsch, Französisch und Rätoromanisch (52 Seiten) bietet weiteres Hintergrundwissen. 
Die offizielle Preisverleihung findet am 18. August 2018 im Rahmen einer öffentlichen Feier statt. 

Der Wakkerpreis des Schweizer HeimatschutzesDer Schweizer Heimatschutz (SHS) vergibt seit 1972 jährlich einer politischen Gemeinde oder in Ausnahmefällen Organisationen oder Vereinigungen den Wakkerpreis. Das Preisgeld hat mit CHF 20’000 eher symbolischen Charakter; der Wert der Auszeichnung liegt vielmehr in der öffentlichen Anerkennung vorbildlicher Leistung. Erstmals ermöglicht wurde der Wakkerpreis 1972 durch ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis Wakker an den Schweizer Heimatschutz. Seither sind weitere Legate eingegangen, dank denen der Schweizer Heimatschutz den Preis bis heute verleihen kann. Der Wakkerpreis zeichnet grundsätzlich Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbildund Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Hierzu gehören das Fördern gestalterischer Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt. 

Der Wakkerpreis des Schweizer HeimatschutzesDer Schweizer Heimatschutz (SHS) vergibt seit 1972 jährlich einer politischen Gemeinde oder in Ausnahmefällen Organisationen oder Vereinigungen den Wakkerpreis. Das Preisgeld hat mit CHF 20’000 eher symbolischen Charakter; der Wert der Auszeichnung liegt vielmehr in der öffentlichen Anerkennung vorbildlicher Leistung. Erstmals ermöglicht wurde der Wakkerpreis 1972 durch ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis Wakker an den Schweizer Heimatschutz. Seither sind weitere Legate eingegangen, dank denen der Schweizer Heimatschutz den Preis bis heute verleihen kann. Der Wakkerpreis zeichnet grundsätzlich Gemeinden aus, die bezüglich Ortsbildund Siedlungsentwicklung besondere Leistungen vorzeigen können. Hierzu gehören das Fördern gestalterischer Qualität bei Neubauten, ein respektvoller Umgang mit der historischen Bausubstanz sowie eine vorbildliche Ortsplanung, die Rücksicht auf die Anliegen der Umwelt nimmt.