Waltraud Ch. Haas: Erlitten und erstritten
«Frauen Reiseberichte haben Hochkonjunktur» schrieben wir in unseren letzten Kurznachrichten. Einen Beitrag zu einer sehr speziellen und vielleicht besonders umstrittenen Art von Frauenreisen leistet Waltraud Ch. Haas in ihrer sorgfältigen Aufarbeitung eines bisher vernachlässigten Aspekts der Basler Missionsgeschichte: Der Situation von Frauen, die als Ehepartnerinnen, Lehrerinnen oder Krankenschwestern in die oft entlegenen Missionsstationen Afrikas und Asiens ausreisten. Umfangreiches Quellenmaterial aus dem reichen Schatz des Basler Missionsarchivs sowie zahlreiche Gespräche mit dreissig dieser Frauen, die über ihren Alltag, ihre Schwierigkeiten und Erfolge in Übersee nachdenken, bilden die Grundlage der Arbeit. Entstanden ist ein Buch, in dem einiges zu erfahren ist über Meinungen, Einstellungen und Haltungen der Institution gegenüber dem reisewilligen weiblichen Geschlecht. Vor allem aber ist es ein Buch voller eindrücklicher Geschichten und Erfahrungen. «Momentaufnahmen,» wie die Autorin im Vorwort feststellt, «die etwas darüber aussagen wollen, wer diese Frauen waren, und wie sie mit den Anforderungen, die an sie gestellt wurden, umgingen.»
Basileia Verlag, Basel 1994, 240 Seiten, Fr. 38.-