Korallenriffe sind wie kaum ein anderes Ökosystem unmittelbar von Klimaerwärmung und Kohlendioxidausstoss betroffen. In den letzten 30 Jahren ist die Fläche der tropischen Korallenriffe um über ein Drittel zurückgegangen. Ein weiteres Drittel ist heute akut gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Bis ins Jahr 2030 droht der Verlust von 60 Prozent der weltweiten Korallenriffe. Bereits eine minimale Erwärmung der durchschnittlichen Wassertemperatur kann das symbiotische Zusammenleben der zahlreichen Lebewesen im Riff empfindlich stören: Korallenstöcke bleichen aus, werden anfällig für Parasiten – etwa artfremde Seesterne oder Algen, die sie auslaugen – und sterben ab.
Eine weitere riffschädigende Auswirkung der Klimaerwärmung geht vom CO2 selber aus. Die Weltmeere nehmen einen Teil des Treibhausgases der Erdatmosphäre auf, täglich schätzungsweise 22 Millionen Tonnen. Mit seinem stetigen Anstieg löst sich immer mehr CO2 im Wasser und wird – wie wir es vom Mineralwasser kennen – zu Kohlensäure. Diese löst wiederum Kalk auf und ist daher pures Gift für kalkhaltige Organismen wie Korallen, Muscheln, Meeresschnecken und manche Plankton- und Algenarten. Neben der Klimaerwärmung setzen Naturereignisse wie Tsunamis und Wirbelstürme – ihrerseits Folgen des Klimawandels – den Riffen zu, ebenso wie die intensive touristische Entwicklung inklusive Tauchtourismus, die Wasserverschmutzung, der Fischfang mit Schleppnetzen und Dynamit sowie Ölkatastrophen.

Was sind die Folgen?                                                                                          

Korallenriffe sichern heute den Lebensunterhalt von mindestens 100 Millionen Menschen. Sie schützen den Küstenraum als Wellenbrecher vor Erosion und Sturmschäden. Flachen die Riffe ab, leiden die Küsten vermehrt unter den Folgen von Naturkatastrophen. Als natürliche Quelle für Nahrungsmittel versorgen sie die lokale Bevölkerung mit Fisch und Meeresfrüchten. Doch gerät das sensible Ökosystem eines Korallenriffs aus dem Gleichgewicht, verringert sich die Artenvielfalt und damit der Fischreichtum. Die Nahrungsgrundlage ganzer Regionen wird gefährdet. Nicht zuletzt schadet diese Entwicklung auch dem Tourismus. Korallenriffe wachsen sehr langsam – manche Arten brauchen 50 Jahre für einen 25 Zentimeter langen Korallenast. Während bereits zwölf Prozent der globalen Landmasse unter Naturschutz stehen, sind bisher weniger als ein Prozent der Ozeane geschützt.

Wie kann ich Korallenriffe schützen?

Bevorzugen Sie beim Buchen Ihrer Ferien Anbieter, die sich für den Schutz der Umwelt einsetzen.

  • Denken Sie daran, dass der Flug zu Ihrer Feriendestination die grösste Umweltbelastung verursacht und kompensieren Sie Ihren CO2-Ausstoss.
  • Falls Sie in den Riffen tauchen wollen, wählen Sie einen Veranstalter, der sich nachweislich für den Schutz der Umwelt und der Tauchgründe einsetzt. Auch eine entsprechende Schulung der TauchtouristInnen sollte nicht fehlen.
  • Beim Tauchen achten Sie darauf, die Korallen mit Ihrer Ausrüstung nicht zu schädigen. Nehmen Sie nichts mit. Berühren und füttern Sie keine Meerestiere.
  • Kaufen Sie keine Souvenirs aus dem Meer wie Korallen, Muscheln oder Schnecken.
  • Achten Sie auch zuhause darauf, nur Fische und Meerestiere zu verzehren, die mit dem Label des Marine Stewardship Councils (MSC) ausgezeichnet sind, das die Bestand erhaltende Fischerei kennzeichnet.
  • Setzten Sie sich für die Errichtung von Meeresschutzgebieten ein.