Basel, 04.01.07, akte/ Dass im Zuge des Grossanlasses der Fussball-WM auch Zehntausende Sexarbeiterinnen mehr oder weniger freiwillig nach Deutschland geschleust werden, hatten Frauenorganisationen befürchtet. Frühzeitig haben sie deshalb eine Hotline für Opfer von Frauenhandel und Zwangsprostitution eingerichtet (siehe akte-Kurznachrichten 1/2006). Sie hatten Recht: Zwar behält sich das Bundesfamilienministerium, das die wissenschaftliche Begleitung der von der Frauenrechtsorganisation Solidarity with Women in Distress (Solwodi) eingerichteten Hotline finanziert hat, vorerst die Veröffentlichung der Auswertung vor. Doch – soviel verrät Solwodi bereits – sind über 200 sehr erst zu nehmende Anrufe eingegangen, die konkret fachliche Auskunft, Beratung und Vermittlung in Schutzwohnungen erforderten.
Diese Bilanz ist auch ohne die offiziellen Auswertungen alarmierend genug, um hierzulande lautstark die Frage aufzuwerfen, welche Massnahmen die Organisatoren der Fussball-EM vom kommenden Jahr in Österreich und der Schweiz zum Schutz der Frauen vor Zwangsprostitution und Menschenhandel vorsehen.
Quellen: Solwodi-Rundbrief Nr. 70, Dezember 2006; eigene Recherchen