Ueli Knecht ist erst kürzlich von einem Besuch in Borneo nach Basel zurückgekehrt. Als Berater flog er auf die grosse ostasiatische Insel, um dort ein Bildungsprojekt zu begleiten: Frauen werden gefördert, ihre traditionellen Flechttechniken weiterzuentwickeln und ihre Produkte über den fairen Handel zu verkaufen. Dieses Projekt wird von vier indonesischen und malaysischen lokalen Kirchen sowie einem interreligiösen Institut getragen.
„Solche regelmässigen Partnerschaftsbesuche sind wichtig“, erklärt Ueli Knecht, der selbst immer wieder für seine Aufgabe in die abgelegene Region Borneos reist und dort Gruppenleiterinnen weiterbildet oder generell das Programm koordiniert. Knecht arbeitet für Mission 21, welche dieses Projekt unterstützt. Das Missionswerk aus Basel und die Partnerkirchen vor Ort sind in einen vierjährigen Kooperationsvertrag eingebunden. Dieser legt Richtlinien für eine zielgerichtete Verwendung von Spendengeldern fest. „Partnerschaftsbesuche helfen mit, dass die Richtlinien eingehalten werden und die Arbeit an gemeinsamen Zielen konstant weitergehen kann.“
Für Jollify Daniel, Vertreterin der Basel Christian Church of Malaysia (BCCM) aus Sabah, sind diese Partnerschaftsbesuche nicht etwa ein Kontrollinstrument, sondern bieten Gewähr, dass die Qualität des Projekts hoch bleibt und dass die Finanzierung gesichert ist. Ihre Sicht ist zunächst pragmatisch: „Unsere Kirche hat sich dank der Partnerschaftsbesuche entwickelt. Wir haben dank der Projekte die Schulbildung in Englisch verbessert, den Menschen zu sauberem Trinkwasser verholfen, oder wir haben neue Ideen gewonnen, wie wir unsere Kirche effizienter verwalten können.“

Besuche stärken die Beziehungen

Auch Jollify Daniel betont, dass diese Besuche regelmässig stattfinden sollten, um das Wissen über Projekte konstant zu vergrössern. Doch gehe es nicht nur um das gemeinsame Begleiten von Projekten. „Partnerschaftsbesuche stärken generell die Beziehung zwischen der Mission und der Kirche, denn sie geben ein klareres Bild über die Situation der Partner und über ihre Bedürfnisse.“
Dieses Bild wandle sich im Laufe der Zeit, findet Ueli Knecht. Der ausgebildete Werklehrer und Grafiker arbeitet schon bald dreissig Jahre für Mission 21, mehrere Jahre auch als Ökumenischer Mitarbeiter vor Ort, früher in Kamerun, von 2009 bis 2012 dann in Indonesien. Er beobachtet, dass sich die Beziehung zwischen unterstützendem Werk im Norden und Partnerkirche im Süden jeweils verändert, je selbstständiger eine Kirche wird. „Wenn eine Kirche vor Ort selbstständig ist und ihre Bedürfnisse selbst formuliert und nicht darauf wartet, dass unser Werk ein Projekt vorschlägt, dann sehe ich die Beziehung tatsächlich als echte Partnerschaft an.“ Gerade mit der Basel Christian Church of Malaysia in Sabah (BCCM) sieht Knecht diese Ebene erreicht. Jollify Daniel bestätigt dies.
Auf die Frage, was denn die Qualität eines Partnerschaftsbesuchs ausmacht, spielt sie den Ball an die Besuchenden zurück. Diese sollten der Kirche frühzeitig Ziel und Zweck des Besuchs ankündigen und so planen, dass die Besucherinnen und Besucher bitte genügend Zeit für den Austausch hätten. Denn eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“ bestehe, wenn auch der theologische Austausch, das Gespräch über gemeinsame christliche Werte, und auch über unterschiedliche Praxis im kirchlichen Alltag gepf legt werden könne.

Begegnungen schaffen Klarheit

Jollify Daniel und Ueli Knecht sind sich bewusst, dass in einer solchen Partnerschaft die Besuche besonders wichtig sind, weil sich Mission und Kirche immer wieder über die gemeinsamen Grundsätze ihrer Beziehung vergewissern können. Denn es sei auch schon vorgekommen, dass etablierte selbstständige Kirchen sich von den Werten entfernten, die das Missionswerk vertritt, und zum Beispiel das Interesse an sozialen Projekten verloren, erklärt Ueli Knecht.
Gerade dies sei bei der BCCM anders, betont er. Mission und regionale Kirche würden darauf achten, dass die Partner sich regelmässig besuchen und austauschen können, das festige auch die persönlichen Beziehungen. Er jedenfalls nehme die Reisestrapazen in die entlegene Region Borneos immer wieder gerne auf sich, betont Ueli Knecht. Weil er die Menschen der Region gut kenne, seien auch emotional geführte Gespräche über die „richtigen“ christlichen Werte anregende und bereichernde Teile eines Besuchs.

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