Kritik am gigantischen Feriendorf‑Projekt bei den Kohne‑Wasserfällen kommt nicht nur von der lokalen Bevölkerung und den Umweltschutzorganisationen, sondern auch von der Weltbank (vgl. KUNA 1/94; KT‑TNA 2/94). In einem kürz­lich veröffentlichten Bericht heisst es, dass der zu erwartende ökonomische Nut­zen in keinem Verhältnis zu den zu befürchtenden ökologischen Auswirkungen stehe. Das geplante Resort soll neben einem Luxushotel und Appartementhäusern auch zwei Casinos, zwei Golfplätze und ein eigenes Flugfeld umfassen. Die Weltbank fordert eine Umweltverträglichkeitsprüfung und empfiehlt, das Flussgebiet und seine Ufer aufgrund des einzigartigen Fischreichtums zu einer «World Heritage Area» zu erklären. Auch sei dem Widerstand der lokalen Bevölkerung Rechnung zu tragen und diese bei weiteren Entwicklungsprojekten in der Region in den Entscheidungsfindungsprozess einzubeziehen, betont der Bericht. Die Kri­tik hat seine Wirkung nicht verfehlt. Die Behörden in Champasak haben die Um­siedlung von 200 Familien, die im Projektgebiet wohnen, gestoppt. Und der thai­ländische Investor, Somphot Piyaoui, hat mehr und mehr Schwierigkeiten, die notwendigen Kredite für sein Projekt zu bekommen.
new frontier August 95/gf